Seite wählen
Die 8 wichtigsten Fragen der Jakobsweg-Vorbereitung

Die 8 wichtigsten Fragen der Jakobsweg-Vorbereitung

Dieser Artikel ist am 17.12.2015 auf meinem Blog domibility.de erschienen und wurde vor der Veröffentlichung auf wanderveg.de überarbeitet. Ich habe ein paar Produkte verlinkt. Wenn Du über diesen Link einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für Dich bleibt der Preis natürlich der gleiche!

Meine Reise auf dem Jakobsweg hat mein komplettes Jahr 2015 bestimmt. Ich habe bereits im März mit der Jakobsweg-Vorbereitung begonnen, habe Unmengen an Büchern und Blogs zu dem Thema gelesen und war anschließend 88 Tage auf meiner Reise von Köln nach Finisterra ans Ende der Welt. Dieses Abenteuer hat mein Leben verändert und wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Ich bin gestärkt von dieser Reise zurückgekehrt mit vielen Erkenntnissen, von denen ich einige bereits mit Dir geteilt habe.

Eine gute Vorbereitung gehört für mich zum Jakobsweg dazu, damit du die Zeit vor Ort voll auskosten kannst. Ich weiß, dass die Worte Jakobsweg und Planung zunächst widersprüchlich klingen. Schließlich gehen viele Pilger den Weg auch, um nicht jeden Tag von morgens bis abends nach einem festen Plan zu leben und selbst die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen. Mein Weggefährte Maarten hat es in passende Worte gepackt: „Go with the flow.“ Sobald du unterwegs bist ist das eine sehr gute Vorgehensweise. Bis dahin lohnt es sich aber, einige Fragen zu beantworten, um möglichst viele Erkenntnisse aus deiner Reise auf dem Jakobsweg zu ziehen.

 

Diese 8 Fragen solltest du bei deiner Jakobsweg-Vorbereitung klären

 

1. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Wie viel Zeit steht dir zur Verfügung?

 Zeit ist ein wichtiges Gut. Die meisten von uns haben nicht unbegrenzt Zeit und können nicht einfach mal drei Monate auf Jakobswegen unterwegs sein. Deshalb ist die wirklich zentrale Frage, wie viel Zeit du dir für deine Reise auf dem Jakobsweg nehmen willst oder kannst. Diese Frage ist richtungsweisend für die komplette Reise. Je mehr Zeit du hast, desto länger kannst du unterwegs sein und desto länger kann auch die zurückzulegende Strecke sein.

 Meine Erfahrung: 3 Wochen sollten es mindestens sein. Wenn du weniger Zeit hast, fällt es schwer, sich gedanklich vom Alltag zu lösen und in einen „Flow-Zustand“ zu gelangen, auch weil dein Körper sich zunächst an die tägliche Belastung gewöhnen muss. Bezüglich der Maximaldauer habe ich keine Empfehlung – 88 Tage waren mir auf jeden Fall immer noch nicht zu lange.

 

2. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Wie viel Budget steht dir zur Verfügung?

 Ebenfalls richtungsweisend ist die Frage nach dem Budget, welches du bereit bist, für deine Reise auf dem Jakobsweg auszugeben. Ich habe unterwegs Menschen getroffen, die mit 7€ pro Tag geplant haben. Ich habe insgesamt (mit den Zugfahrten nach Hause) rund 46€ / Tag benötigt. Dass der Unterschied zwischen 7€ und 46€ ziemlich groß ist, muss ich dir wahrscheinlich nicht vorrechnen. Das Budget, das dir zur Verfügung steht, ist ausschlaggebend dafür, wo du übernachtest und wie du dich unterwegs ernährst. In Hotels und Pensionen zu schlafen und täglich im Restaurant zu essen ist teurer, als in Herbergen unterzukommen und mit anderen Pilgern gemeinsam zu kochen. Dein Budget ist ebenfalls entscheidend für die nächste Frage, denn Pilgern ist in Deutschland und Frankreich teurer als in Spanien und Portugal.

 Meine Erfahrung: Geißel Dich nicht mit einem zu kleinen Budget – der Jakobsweg ist entbehrungsreich genug. Deine Ernährung und Regeneration unterwegs sind wichtig, denn die Belastung für deinen Körper ist überdurchschnittlich hoch. 46€ / Tag ist allerdings ein sehr hoher Betrag, der vor allem von den teuren Unterkünften in Deutschland und Frankreich herrührt (durchschnittlich über 26€ meines Tagesbudgets von 46€ gehen zu Lasten der Übernachtungskosten). Irgendwo zwischen 7€ und 46€ liegt die goldene Mitte, mit der du gut und ohne zu große Entbehrungen (ernährungs- und schlaftechnischer Natur) über die Runden kommst: 15 – 30€ / Tag sind absolut realistisch.

 

3. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Wo willst du starten?

 Der bekannteste Startort für den Jakobsweg ist Saint-Jean-Pied-de-Port direkt an der spanischen Grenze. Von dort starten viele Pilger auf den Camino Francés. Um auf den Camino del Norte, also den Küstenweg zu gelangen, starten Pilger gewöhnlicherweise in Irun. Irun befindet sich bereits in Spanien, jedoch ebenfalls direkt an der Grenze zu Frankreich. Es gibt in ganz Europa Jakobswege, d.h. du bist nicht an diese Startorte gebunden, sondern kannst oftmals direkt vor der Haustür starten. Natürlich ist es auch möglich, Teilstücke des Weges zurückzulegen und beispielsweise jedes Jahr zwei Wochen auf dem Jakobsweg zu verbringen. Finde deinen Weg!

 Meine Erfahrung: Für mich war es großartig, einfach mit meinem Rucksack aus der Haustüre zu gehen und zu starten. Ich halte das für eine tolle Art, eine (Pilger)Reise zu beginnen. Hast Du dich für einen der Wege in Spanien entschieden, bleibt die Anreise per Zug oder Flugzeug übrig. Wie bereits erwähnt, ist das Pilgern in Deutschland und Teilen Frankreichs teurer als in Spanien und Portugal – von daher spielt auch dein Budget eine Rolle, wenn es um die Klärung der Frage geht, wo du startest.

 

4. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Weshalb begibst du dich auf den Jakobsweg?

 Was du mit deiner Reise auf dem Jakobsweg für dich persönlich erreichen willst ist ebenfalls eine zentrale Frage für die Jakobsweg-Vorbereitung. Dazu kannst du dir beispielsweise folgende Fragen stellen:

    • Was suche ich auf dem Weg? Will ich nur wandern, suche ich Gott oder ein anderes „höheres Wesen“ oder bin ich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens?
    • Will ich vor allem allein für mich unterwegs sein oder suche ich aktiv die Gesellschaft von anderen?
    • Will ich eine sportliche Herausforderung und täglich möglichst weite Strecken zurücklegen oder ist mir die tägliche Kilometeranzahl vollkommen egal?

Meine Erfahrung: Wenn du allein unterwegs sein willst, empfehle ich die Jakobswege in Deutschland. Auf den Wegen in Deutschland habe ich nicht einen einzigen Pilger getroffen und nur äußerst selten Bekanntschaft mit Wanderern oder Einheimische gemacht. Um möglichst vielen Menschen zu begegnen, ist der Camino Francés sicherlich die richtige Wahl. Einen „Mittelweg“ bietet der Küstenweg, der jedoch körperlich etwas anspruchsvoller ist als der Camino Francés.

Jakobsweg-Vorbereitung Jakobswege in Deutschland
Übersichtskarte deutscher Jakobswege von deutsche-jakobswege.de

5. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Welchen Weg möchtest du gehen?

 Bevor ich angefangen habe, mich mit meiner Reise zu beschäftigen, war der Jakobsweg für mich immer ein Weg in Spanien. Wie bereits in der vorherigen Frage erwähnt, gibt es jedoch in ganz Europa Jakobswege. Der am meisten frequentierte Weg ist der besagte Camino Francés, der vor allem durch Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ bekannt wurde. Daneben gibt es jedoch auch in Spanien einige andere Wege, wie beispielsweise den Camino del Norte (Küstenweg) oder den Camino Primitivo. Vielleicht magst du ja auch lieber in Porto starten und von dort aus auf dem portugiesischen Jakobsweg (darüber habe ich zusammen mit meinem Pilgerfreund Christoph ein Buch veröffentlicht). Richtung Santiago de Compostela pilgern. Jeder Weg hat seinen eigenen Reiz und seinen eigenen Schwierigkeitsgrad. Deshalb ist es wichtig, dass du dich im Vorhinein schlau machst, welcher Weg zu deinen Vorstellungen passt.

 Meine Erfahrung: Ich habe mich für den linksrheinischen Jakobsweg in Deutschland entschieden, weil ich einen Zwischenstopp bei meinem Bruder und meiner Familie einlegen wollte. Über den Danach habe ich den Weg von Metz nach Le Puy gewählt, weil ich eine sportliche Herausforderung gesucht habe – und die hat man auf diesem mit seinen ständigen Auf- und Abstiegen definitiv. Den Küstenweg in Spanien habe ich aufgrund seiner Nähe zum Meer gewählt. 

 

6. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Wo willst du übernachten?

Übernachtungen gestalten sich auf dem Jakobsweg sehr unterschiedlich. Von Hotel und Hostel über Herberge bis hin zum Zelt oder dem Schlafen unter freiem Himmel ist nahezu alles möglich. Diese Frage geht zum einen mit der Frage nach dem Budget einher (siehe oben), zum anderen auch mit der Frage nach deinen eigenen Vorlieben. Hast du Angst, allein zu zelten, ist das keine geeignete Alternative für dich (es sei denn, du möchtest lernen, mit dieser Angst umzugehen). Prinzipiell lässt es sich in Herbergen sehr gut schlafen, solange dir das Schlafen in Gruppenräumen und das Schnarchen von Mitpilgern nichts ausmacht. Herbergen sind eine gute und günstige Alternative und bieten Raum zum Austausch mit anderen bei einem unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnis (die Übernachtung in einer Herberge in Spanien / Portugal kostet zwische 0 (Spendenbasis) und 10€). Hotels und Pensionen sind teurer, bieten dir dafür mehr Privatsphäre.

Meine Erfahrung: Ich habe mich dafür entschieden, in Hostels / Hotels / Herbergen zu übernachten. Leider gibt es in Deutschland und Teilen Frankreichs keine gute Herbergeninfrastruktur, weshalb ich keine andere Wahl hatte, als auch in Hotels zu übernachten. Wenn ich den kompletten Weg noch einmal gehen würde, würde ich auf jeden Fall ein Zelt mitnehmen, denn damit lässt sich (in DE und FR) viel Geld sparen. Für die Übernachtung in den Herbergen benötigst du einen Pilgerausweis, den du online oder in den gängigen Startorten für einen kleinen Obulus erwerben kannst (mehr Infos findest du hier).

 

7. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Wie weit möchtest du täglich gehen?

Aus der Kombination des von dir gewählten Startortes und Weges ergibt sich die Strecke, die du insgesamt zurücklegen wirst. Kombiniert mit der dir zur Verfügung stehenden Zeit, kommst du auf die Kilometerleistung, die du im Durchschnitt täglich absolvieren musst. Ein Beispiel: Ich hatte mich für den Start vor meiner Haustür entschieden und mit den Wegen, die ich ausgewählt habe, kam ich auf ca. 3.150km. Ich hatte für meine Reise von Köln nach Santiago de Compostela 100 Tage eingeplant, was einer durchschnittlichen tägliche Kilometerleistung von ca. 31,5km entspricht.

Meine Erfahrung: Ich empfehle dir, konservativer zu planen als ich. 15 bis 25km stellen bereits eine Belastung für deinen Körper da, an die er sich zunächst gewöhnen muss. Bei diesen Entfernungen artet das Pilgern nicht in Stress oder ein Wettrennen aus. Ich habe mich mit knapp über 30km pro Tag aktiv für die sportliche Herausforderung entschieden und bereue es nicht. Solch große Kilometerleistungen gehen jedoch mit starken körperlichen Belastungen einher. Schätze dich selbst realistisch ein und höre auf deinen Körper – damit du auch morgen noch fröhlich pilgern kannst.

 

8. Frage zur Jakobsweg-Vorbereitung: Mit wem möchtest du gehen?

Möchtest du den Weg allein bestreiten oder doch lieber gemeinsam mit einem Familienmitglied, einem Freund oder sogar einem Fremden? Ich habe unterwegs alle möglichen Konstellationen gesehen. Am häufigsten habe ich Menschen getroffen, die alleine gestartet sind, um unterwegs Freundschaften zu schließen und Teilstücke des Weges gemeinsam zu gehen. Dabei ist es auf dem Jakobsweg ganz normal, dass sich solche „Reisegemeinschaften“ bilden und wieder auflösen, was einen gewissen Reiz hat, da man so viele verschiedene Charaktere kennenlernen kann und sich aktiv Zeit allein nehmen kann.

Meine Erfahrung: Ich empfehle, alleine loszugehen. Die Zeit, in der ich allein in Deutschland und Frankreich unterwegs war, war für mich persönlich sehr wertvoll. Dadurch hatte ich viel Zeit, mein bisheriges Leben Revue passieren zu lassen und mich gedanklich damit auseinanderzusetzen, welchen Weg ich zukünftig einschlagen will. Ich habe unterwegs immer wieder Strecken mit anderen Menschen gemeinsam zurückgelegt und neue Bekanntschaften gemacht. Letztlich musst du dich auf deinem Weg wohlfühlen. Wenn du das alleine nicht tust oder du dich alleine nicht traust, starte gemeinsam mit einem Freund oder in einer Gruppe. 


Allein unterwegs zu sein, kann auf Dauer anstrengen. Sich ein paar Tage einer Gruppe anzuschließen schafft Abhilfe und sorgt für Abwechslung.

Es gibt viele Dinge, die sich spontan ergeben und die du auch unterwegs klären kannst. Wenn du die grundlegenden Fragen bereits während der Jakobsweg-Vorbereitung klärst, kannst du dich ganz und gar dem Wunder Jakobsweg widmen und deine Pilgerreise in vollen Zügen genießen.

 

Die Frage, welches Equipment für dich das richtige ist, kannst du erst beantworten, wenn du die obenstehenden Fragen beantwortet hast. Welchen Rucksack ich genutzt habe und was ich alles darin verstaut habe, erfährst du in meiner Packliste für den Jakobsweg. Vor deiner Abreise empfehle ich dir auf jeden Fall eine Diät für deine Ausrüstung. Zuletzt möchte ich dir noch ein paar Dinge ans Herz legen, die du vor deiner ersten Reise auf dem Jakobsweg wissen solltest und dir Tipps an die Hand geben, wie du Schmerzen vorbeugen und sie unterwegs vermeiden kannst.

 

Jede Pilgerreise beginnt im Kopf – viel Spaß bei deiner Jakobsweg-Vorbereitung!

 

Welche essentiellen Fragen fehlen Dir in der Auflistung noch? Hast Du andere Erfahrungen gemacht? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

 

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 13

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 13

[accordian class=““ id=““]
[toggle title=“Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books!“ open=“no“]

Trag‘ dich jetzt für meinen Newsletter ein und hol‘ dir damit dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

So wirst du zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

[/toggle]
[/accordian]

Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der dreizehnten und damit letzten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich an den 4 Tagen, an denen ich noch unterwegs war, einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der letzten Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:









Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20171009″]Tagebucheintrag von Freitag, den 09.10.2015:

Tag 85, Sobrado dos Monxes – Monte de Gozo, 58km – ca. 250hm

Heute morgen bin ich mit Fabio und Paula gestartet. Ich mag die beiden. Morgen werden wir uns wahrscheinlich schon wieder in Santiago sehen. Einen Facebook-Follower werde ich wohl auch noch treffen. Mit Wiebke und Luca kommen am Samstag zwei Hauptdarsteller meines Weges nach Santiago und wir trinken auf das gemeinsame Ankommen. Darauf freue ich mich schon sehr.

Heute habe ich mit 58km eine letzte Monstertour absolviert und es war hart. Am Ende hat sich der Weg gezogen wie Gummi und dann habe ich nicht mal was von Santiago gesehen – obwohl ich dachte (und gelesen habe), auf dem Monte de Gozo hätte man einen tollen Blick auf die Stadt. Dafür verbringe ich nun eine Nacht in der Riesenherberge, die eigentlich ein Dorf ist (es gibt 3.000 Schlafplätze hier). Da es bisher auf dem Camino del Norte eher entspannt zuging, wollte ich dieses Erlebnis auch einmal mitmachen. Nach dem Essen habe ich draußen den Sternenhimmel angeschaut und geheult, während es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen ist. Santiago ist nur noch 5km entfernt. Was für ein geiles Gefühl! Mehr als 3.000km zu Fuß. Alles aus eigener Kraft. 85 Tage und nur 4 Tage Pause. Unglaublich. Immer noch und schonwieder. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke. Danke lieber Körper, du bist der Hammer! Welche geniale Leistung. Gänsehaut. Immer und immer wieder. Am Ziel. „If you are ready to die, you’ll live forever, if you are ready to cry, you’re truly alife“ (Patrice).

Jakobsweg-Tagebuch Woche 13 wanderveg

Ein magischer Moment am Morgen von Tag 85: der Blick zurück auf das Kloster von Sobrado dos Monxes, welches vom Himmel in eine unglaubliche Farbenpracht gehüllt wurde. So kann man die letzten Kilometer Richtung Santiago angehen… #nofilter

[/timed]

[timed ondate=“20171010″]Tagebucheintrag von Samstag, den 10.10.2015:

Tag 86, Monte de Gozo – Negreira, 28km – ca. 250hm

Meine Ankunft in Santiago. Ich bin morgens extra früh in der Herberge auf dem Monte de Gozo aufgebrochen, um einer der ersten in Santiago zu sein und die Ruhe genießen zu können. Auf den 5km habe ich mir schon Zeit gelassen, um jeden Meter voll auszukosten. Ich habe sie voll und ganz genossen und war einfach im Hier und Jetzt. Zum Glück war ich so früh dran. Dadurch war ich zunächst fast allein auf dem Platz vor der Kathedrale, wo ich die Reise noch einmal in meinem Kopf Revue passieren lassen konnte. Ein irres Gefühl. Ich habe geheult vor Freude. Selten hatte ich so eine grandiose Zeit. Ich strahle noch immer über das ganze Gesicht.

Fabio und Paula sind extra früh los, damit sie mich in Santiago wiedertreffen. Um die kurze Wartezeit zu überbrücken, habe ich mich dann im veganen Laden in Santiago noch mit Süßigkeiten eingedeckt. Dennoch fiel das Weitergehen Richtung Finisterre nicht so leicht…

WanderVeg Jakobsweg-Tagebuch Woche 13 Jakobsweg Ankunft Santiago de Compostela

JAAAAAAA – ich habs geschafft. Nach 86 Tagen und über 3.000km bin ich an der Kathedrale in Santiago de Compostela angekommen. Das war und bleibt ein unbeschreibliches Gefühl…

[/timed]

[timed ondate=“20171011″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 11.04.2015:

Tag 87, Negreira – Olveiroa, 34km – ca. 400hm

Heute sind wir sehr spät los und Paula ist relativ früh mit Knieschmerzen ausgestiegen. Ich war also mit Fabio allein Richtung Olveiroa unterwegs. Es hat Spaß gemacht und Fabio erinnert mich in so vielen Dingen an mich – er hatte nur viele Erkenntnisse bereits, für die ich ein paar Jahre länger gebraucht habe.

Ich freue mich riesig darauf, viele neue Sachen zu beginnen, wenn ich wieder zu Hause bin. Aber: morgen ist der letzte Tag, den gilt es ebenfalls zu genießen. Außerdem hat ein Freund gestern 500 unglaubliche Euro gespendet und Christian will mit seiner Firma ebenfalls noch spenden. Das Ist einfach nur der Überhammer. Ich freu mich so…

Jakobsweg-Tagebuch Woche 13 Wanderveg

Der vorletzte Tag geizte etwas mit gutem Wetter – aber auch die in Nebel gehüllte Landschaft hat etwas Magisches

[/timed]

[timed ondate=“20171012″]Tagebucheintrag von Montag, den 12.10.2015:

Tag 88, Olveiroa – Finisterre, 33km – ca. 250hm

Tag 88 meines Jakobsweges ist eine irre Gefühlsachterbahn. Ich war den ganzen Tag mit Fabio unterwegs und teilweise hätte ich echt lieber meine Ruhe gehabt. Das lag weniger an ihm sondern viel mehr daran, dass mir heute schlagartig bewusst wurde, dass meine Reise zu Ende geht. Ich habe mich tagelang nach diesem Moment gesehnt und jetzt würde ich ihn gern abwenden.

Unterwegs haben wir Mike getroffen, der meinen Weg auf Facebook verfolgt hat. Deshalb stellt mich deshalb bei jedem als „The Legend“ vor, was irgendwie lustig ist. Als „Nicht-Rampensau“ ist mir das jedoch unangenehm. Mike ist ein sehr witziger Typ.

Dann war es irgendwann soweit: die letzten Kilometer meines Weges standen bevor. Ein ziemlich komisches Gefühl, eine gewisse Leere durch die Gewissheit, dass es wirklich „das Ende der Welt“ ist. Ich wollte noch einmal alles aufsaugen und habe gehofft, dass einige Momente ewig dauern. Der Weg zum Leuchtturm war intensiv, ich habe meine ganze Reise auf diesen wenigen Metern noch einmal durchgespielt. Am Leuchtturm habe ich ohne etwas zu sagen mit Fabio etwas abwärts von einer größeren Gruppe, in der Paula und ein paar andere aus unserer Herberge saßen, den Sonnenuntergang betrachtet. Dann hat es „Zoom“ gemacht, die Sonne ist am Horizont verschwunden und das war‘s – meine Reise nähert sich dem Ende mit jeder Sekunde die verrint.

Nach dem Sonnenuntergang haben wir noch ein Bierchen in einer Bar getrunken und ich hatte ein interessantes Gespräch mit einer älteren Dame, die, wie sie sagt, „einfach vertraut“. In allen Lebensbereichen. Auf sich und auf andere. Das war ein toller Abschluss für meinen Weg.

Morgen früh fahre ich mit dem Bus zurück nach Santiago und dann nachmittags zu meinem Bruder und seiner Freundin. Ich freu mich riesig. Am Freitag geht es dann endlich nach Köln. Ich glaub ich heule, wenn ich meine Freundin endlich wieder in die Arme schließen kann.

Jakobsweg-Tagebuch Wanderveg Woche 13

Der letzte Weg zum Leuchtturm von Finisterre war bewegend, der Sonnenuntergang ein Traum und ein gebührender Abschluss für meine lange Reise

[/timed]

[timed ondate=“20171013″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 13.10.2015:

Tag 89, Rückreise aus Finisterre nach Santiago de Compostela, von dort mit dem Nachtzug Richtung Barcelona und über Paris zurück in die Heimat

Ich bin jetzt auf dem Rückweg im Nachtzug nach Barcelona. Schlafen ist hier wahrscheinlich nicht wirklich drin. Aber ich werde es natürlich trotzdem versuchen. Von der Romantik, die ich in meiner Vorstellung mit dem Fahren im Nachtzug verbunden habe, ist leider nicht viel zu sehen. Keine Schlafwägen sonder einzelne Sitze, die sich fast komplett umlegen lassen. In meiner Vorstellung liege ich in einem Hochbett im Schlafwagen und unten leuchtet eine schöne Nachttischleuchte und verbreitet ein gedimmtes, warmes Licht…

Heute habe ich noch einmal in vollen Zügen Santiago genossen. Ich bin erst entspannt durch die schönen, kleinen Gassen geschlendert, war dann mit Burkard einen Kaffee trinken und habe mich anschließend, zur Feier des Tages und ihrer Ankunft, mit Wiebke und Luca getroffen. Es war sehr lustig mit den beiden – wir haben ein bisschen zu viel getrunken, was unserem Spaß jedoch keinen Abbruch getan hat (oder ihm sogar zuträglich war?! Immer diese Drogen…). Wir haben viel gelacht und die letzten Stunden genossen. Das werde ich vermissen: Menschen, die man nur zwei oder drei Tage kennt, mit denen es sich jedoch so vertraut anfühlt wie mit der Familie. Ich bin, typisch für mich, schon eine dreiviertel Stunde bevor mein Zug kam, aufgebrochen. Wiebke hat noch ihre Späße drüber gemacht, aber den Zug Richtung Heimat wollte ich auf keinen Fall verpassen (habe ich natürlich auch nicht – ich war 35min zu früh am Bahnhof…).

Jetzt freue ich mich darauf, in Landau auf der Couch zu sitzen, meine Gedanken zu ordnen und neue Pläne zu schmieden. Ich sprieße vor Tatendrang und neuen Ideen und das fühlt sich verdammt gut an. Danke Jakobsweg!

Jakobsweg-Tagebuch Woche 13 Wanderveg

Angetrunken und erschöpft aber überglücklich sitze ich im Nachtzug nach Barcelona. Der Bart zeigt, dass ich lange unterwegs war 🙂

[/timed]

[timed ondate=“20171014″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 14.10.2015:

Tag 90, Ankunft in der Heimat

Kein Tagebucheintrag

[/timed]

[timed ondate=“20171015″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 15.10.2015:

Es ist 23:30 Uhr und ich liege bei meinem Bruder im Arbeitszimmer. Ich fange langsam wieder an, meine Zehen richtig zu spüren und das ist gerade ein irres Gefühl. Genauso wie meine Gedanken an den Weg. Verrückt, dass ich fast drei Monate unterwegs war und dabei über 3.000km zurückgelegt habe. Ich kann es immer noch nicht glauben.

Steffen zu seinem Geburtstag zu überraschen ist wirklich gelungen. Der Weg nach Landau mit dem Zug war jedoch eine Schinderei. Die Sitze im Nachtzug waren unbequem, weil man sie nicht komplett umlegen konnte. In Sitzhaltung schlafen fand ich noch nie so angenehm. Im Anschluss an den Nachtzug bin ich mit dem TGV von Barcelona nach Paris gefahren. Darin ging schlafen noch weniger und so hatte ich über die 28 Stunden Zugfahrt verteilt nur 5 oder 6 Stunden Schlaf, was alles in allem nicht wirklich erholsam war. Umso schöner ist es, hier in einem „normalen“ Bett zu schlafen und mich wieder zu Hause zu fühlen. Ich habe zum ersten Mal seit Wochen durchgeschlafen ohne einmal aufzuwachen. Das Gefühl kannte ich echt nicht mehr.

Mein Jakobsweg-Projekt geht zu Ende aber ich bin mir sicher: ganz viel Neues fängt gerade erst an…

Mit diesem Eintrag endet die zwölfte Woche meines Tagebuchs. Nächste Woche berichte ich dann von der Ankunft in Santiago de Compostela und von meiner Heimreise.

Mit diesem Eintrag endet mein Jakobsweg-Tagebuch. Schön, dass du an meiner Reise virtuell teilgenommen hast. Ich freue mich auf dein Feedback.

[/timed]

Hier geht’s zu den vorherigen Tagebucheinträgen:

 









[separator style_type=“single“ top_margin=“10″ bottom_margin=“20″ sep_color=“#61a301″ icon=““ width=““ class=““ id=““]

Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

und werde zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 12

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 12

[accordian class=““ id=““]
[toggle title=“Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books!“ open=“no“]

Trag‘ dich jetzt für meinen Newsletter ein und hol‘ dir damit dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

So wirst du zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

[/toggle]
[/accordian]

Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der zwölften und damit vorletzten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich an 6 von 7 Tagen einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der zwölften Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:









Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20171002″]Tagebucheintrag von Freitag, den 02.10.2015:

Tag 78, Gijon – Salinas, 30km – ca. 300hm

Kein Tagebucheintrag

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 WanderVeg

Auf dem Weg von Gijon nach Salinas eröffnen sich immer wieder Ausblicke auf eine Industrie-Romantik, wie sie sonst auf dem Jakobsweg seinesgleichen sucht

[/timed]

[timed ondate=“20171003″]Tagebucheintrag von Samstag, den 03.10.2015:

Tag 79, Salinas – Santa Marina, 46km – ca. 900hm

Gestern bin ich irgendwie nicht mehr zum Schreiben gekommen. Ich war mit Wiebke und Luca in einem Hostel und habe die beiden echt lieb gewonnen. Doch irgendwie siegt im Moment der Drang, wieder Richtung Heimat zu wollen. Weil ich gerne noch etwas Zeit mit den beiden verbringen wollte, habe ich gestern langsam gemacht und bin mit ihnen von Gijon aus Richtung Salinas gegangen. Das Hostel war nicht so doll, aber wir hatten einen tollen Abend beim Italiener und haben viel gelacht.

Heute morgen sind wir dann erstmal in einem Trucker-Cafe gelandet und haben ganz entspannt einen Kaffee (OK es waren zwei) getrunken, bevor wir dann aufgebrochen sind. Erst hinter Soto del Barco haben wir uns an einer Weggabelung getrennt: die beiden wollten den Küstenweg gehen, ich die Variante durchs Landesinnere (weil sie kürzer ist). Die Trennung war relativ einfach, auch wenn ich die beiden echt mochte. Vielleicht sehen wir uns in Santiago wieder.

Nach ein paar tollen Waldstücken war die Strecke heute ziemlich öde und führte viel an der Straße entlang. In Santa Marina in der Herberge hab ich Charlotte aus Flensburg und Marina aus der Schweiz kennengelernt und wir hatten einen schönen Abend. Morgen frühstücken wir noch zusammen, bevor ich dann wieder allein weiterziehe. Ich will nach Hause.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 Cudillero WanderVeg

Die kleine Stadt Cudillero direkt am Meer ist mit seinen verwinkelten Gassen und seiner in den Fels gebauten Häuserstruktur ein echtes Highlight

[/timed]

[timed ondate=“20171004″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 10.04.2015:

Tag 80, Santa Marina – La Colranda, 44km – ca. 600hm

Ich habe gerade ein inspirierendes Video vom Norseman gesehen mit Menschen, die im Ziel zu Tränen gerührt sind. Dabei denke ich an mein eigenes Ankommen in Santiago und ich merke, wie ich in den letzten Tagen immer und immer wieder in eine Falle getappt bin: ich rede mir selbst Santiago schlecht und sage / schreibe die ganze Zeit, dass ich endlich nach Hause will. Die Compostela nicht zu holen ist die eine Sache und ok. Aber die Stadt und vor allem meine Ankunft nach einer solchen Reise zu genießen, ist ein absolutes Muss. Ich habe die Sorge, dass mich Santiago so nervt wie es Saint Jean Pied de Port getan hat. Ich habe mir dennoch nach dem Schauen des Videos vorgenommen, das, was noch kommt, zu genießen und mich mit jedem Schritt darauf zu freuen! Jetzt dehne ich mich noch eine Runde und morgen gehe ich entspannt um 8 los.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 Wanderveg

Die Luxusvariante der Herberge: das Hotel. Wenn ich das Bedürfnis nach Ruhe und Alleinsein hatte, habe ich manchmal auf diese teure Alternative zurückgegriffen und mich dann ausgebreitet…

[/timed]

[timed ondate=“20171005″]Tagebucheintrag von Montag, den 05.10.2015:

Tag 81, La Colranda – Vilela, 47km – ca. 400hm

Juhu endlich wieder dieses Gefühl der Leichtigkeit. Gestern Abend habe ich darüber geschrieben, heute habe ich es umgesetzt. 46km ohne große Probleme und es fühlte sich nach ein paar Tagen der Negativität und des „sich-weg-wünschens“ endlich wieder richtig an, was ich tue.

Heute habe ich keine Pilger unterwegs gesehen, habe nur ganz kurz mit einem Finnen gesprochen, aber das wars. Ich bin gespannt, ob die Herbergen jetzt wirklich voll werden – wenn sie denn existieren. Die in Navile war heute geschlossen. Gut, dass es zwei Kilometer weiter eine Unterkunft gab. Morgen habe ich noch einmal strammes Programm mit 44km vor mir und dann wird es etwas entspannter.

Ich überlege, jetzt schon die Züge zu buchen, bin mir aber irgendwie noch nicht 100% sicher, ob ich es zeitlich wirklich so schaffe, wie ich es geplant habe. 250€ für die Zugfahrten sind eine Menge Geld, dafür brauche ich kein Hotel mehr und fahre Nachtzug. Darauf freue ich mich auch schon. Aber jetzt erstmal Fokus auf Santiago. Ich freu mich riesig auf den Moment meiner Ankunft und weiß schon jetzt, dass er überwältigend sein wird.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 Santa Gadea

Die spanische Atlantikküste ist ein Traum – umso schwerer, „Tschüss“ zu sagen, um den Weg ins Landesinnere einzuschlagen (Aufnahme in der Nähe von Santa Gadea)

[/timed]

[timed ondate=“20171006″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 06.10.2015:

Tag 82, Vilela – Gontan, 44km – ca. 900hm

Die Tickets sind gebucht, ich zieh es durch. Ich habe aber auch richtig Bock drauf, endlich wieder Richtung Heimat zu kommen. Und ich hab meinen Fokus wieder. Santiago ich komme und ich freu mich wirklich drauf.

Die 44km von Vilela nach Gontan heute gingen vom Kopf her sehr entspannt, auch wenn die Füße weh tun. Die Herberge war bereits ausgebucht (oder, wie die Spanier sagen, „Completo“), als ich ankam. Morgen gibt es 94 Plätze – da sollte ich doch einen abbekommen. Obwohl die Herberge heute voll war, durfte ich darin kochen. Ich hab dort länger mit einer Pilgerin aus Polen und ein paar anderen gequatscht.

Ich hab gestern und heute das Hörbuch von Fidel Castro auf den Ohren gehabt und bin beeindruckt. Ich teile viele Sichtweisen und Einstellungen mit ihm. „Jeder trägt nach seinen Fähigkeiten etwas bei und erhält das, was er benötigt.“ Auch wenn das in Cuba unter Castro sicher nicht immer der Fall war, wäre vielen mit der Ausübung dieses Prinzips geholfen. Wenn es nur nicht immer Menschen geben würde, die das Bedürfnis haben, sich über andere zu stellen…

Morgen wird wieder stramm und ich geh jetzt schlafen.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 Beschilderung

Welchen Weg nehme ich nur? Die Kommerzialisierung des Jakobsweges treibt kurz vor Santiago in Form von Schilderwahn sein Unwesen, hier noch in einer harmlosen Variante.

[/timed]

[timed ondate=“20171007″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 07.10.2015:

Tag 83, Gontan – Baamonde, 41km – ca. 250hm

Tag 83 und mal wieder über 40km von Gontan nach Baamonde. Die gingen nicht ganz so locker wie gestern, aber ich hab sie geschafft. Es hat nicht geregnet und das Wetter war gut.

Leider war letzte Nacht ziemlich beschissen. Ich bin um kurz nach 2 wach geworden, bin auf die Toilette gegangen und danach konnte ich einfach nicht mehr einschlafen. Bis vier oder halb fünf. Mittlerweile habe ich nachts auch diverse Schmerzen. Es wird Zeit, dass ich meinem Körper eine Pause gönne. Es sind nur noch fünf Tage, dafür aber noch über 200km. Strammes Programm.

Heute stand an einer Wand der Spruch: „Du musst dein Ändern leben“. Darüber habe ich viel nachgedacht und mir wurde bewusst, wie wenig ich dazu bereit war, mich auf die Beziehungen einzulassen und wie komisch ich mich manchmal gegenüber meiner Freundin, Freunden und Familie verhalte. Es ist hart, das selbst festzustellen. Aber das ist der erste Schritt auf dem Weg hin zu dem „Ich 2.0“.

In der Herberge habe ich Paula und Fabio kennengelernt, zwei Abiturienten aus Bremen. Die beiden reisen gerade einfach ein bisschen durch Spanien, weil sie noch nicht wissen, was sie nach dem Abi danach machen wollen. Das find ich wirklich cool. Die beiden sind echt „bewusst“. Sie leben bewusst und versuchen Dinge in ihrem Umfeld zu ändern. Das find ich toll. Wie brauchen mehr solcher jungen Menschen! Jetzt!

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 WanderVeg Stirnlampe Ausrüstung

Im Oktober ist es auch morgens um 8 Uhr nicht überall hell. Meine Stirnlampe hat mir dann stets gute Dienste erwiesen

[/timed]

[timed ondate=“20171008″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 08.10.2015:

Tag 84, Baamonde – Sobrado dos Monxes, 41km – ca. 300hm

Heute war ich gemeinsam mit Paula und Fabio von Baamonde nach Sobrado dos Monxes unterwegs. Wenn man in Gesellschaft ist, vergehen die 40 km dann doch um einiges schneller.

Ich bin fasziniert davon, wie fortschrittlich die beiden in ihrem relativ jungen Alter schon denken – ich bin damals noch ganz anderen Hirngespinsten hinterhergerannt. Toll zu sehen, dass es auch anders geht. Es macht Spaß, mit den beiden unterwegs zu sein.

Noch vier Tage, dann ist meine Reise zu Ende. Eigentlich unglaublich wie wenig 4 Tage sind im Vergleich zu den 84, die ich bereits hinter mir habe. Was danach kommt, ist noch gar nicht so 100% klar, ich freue mich aber sehr auf die Sporthochschule und hoffe, dass sich nicht zu viele für ein Zweitstudium bewerben und ich gleich einen Platz bekomme. We’ll see. Gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 12 Wanderveg Nebel Sonne Camino del Norte

Die Sonne hat es nicht immer leicht im Kampf gegen die Nebeldecke – aber auch so bieten sich wunderbare Anblicke.

Mit diesem Eintrag endet die zwölfte Woche meines Tagebuchs. Nächste Woche berichte ich dann von der Ankunft in Santiago de Compostela und von meiner Heimreise.

[/timed]

Hier geht’s zu den vorherigen Tagebucheinträgen:

 









[separator style_type=“single“ top_margin=“10″ bottom_margin=“20″ sep_color=“#61a301″ icon=““ width=““ class=““ id=““]

Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

und werde zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 11

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 11

[accordian class=““ id=““]
[toggle title=“Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books!“ open=“no“]

Trag‘ dich jetzt für meinen Newsletter ein und hol‘ dir damit dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

So wirst du zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

[/toggle]
[/accordian]

Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der elften Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich an allen Tagen einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der elften Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch WanderVeg

Woche 11 meines Jakobsweges im Überblick

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:









Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20170925″]Tagebucheintrag von Freitag, den 25.09.2015:

Tag 71, Santoña – Güemes, 24km – ca. 300hm

Heute bin ich mit Nora und Jenny von Santoña bis Güemes gegangen. Der Tag war cool und ziemlich entspannt. Wir haben viel geredet und gelacht. Nora wird Tierärztin und hat erzählt, wie gering das Interesse der Tierarzt-Lobby ist, den Veganismus zu fördern oder den Trend gutzuheißen. Schade eigentlich, denn gerade den Tierärzten sollte es doch daran gelegen sein, dass es den Tieren gut geht. Aber auch hier leben viele gut davon, dass es den Tieren nicht gut geht. Kranke Welt. Schön, dass es auch Ausnahmen gibt.

Unterwegs sein ist einfach toll. Es kommt keine Routine auf, zumindest nicht wie zu Hause, man lernt täglich neue Menschen kennen und neue findet sich in eher ungewohnten Situationen wider. Das fühlt sich gut an.

Außerdem ist mir in den Gesprächen mit Jenny aufgefallen, dass ich nicht der einzige bin, der sich die „Sinn-Frage“ stellt. Ich glaube genau das ist das „Problem“ vieler Menschen. Sie trauen sich nicht, ihrer Leidenschaft zu folgen und bleiben dann bei etwas, was sie zwar nicht 100% glücklich macht, was aber auch nicht komplett scheiße ist. Man arrangiert sich halt irgendwie damit..

In einer Stunde geht hier in der Unterkunft der Vortrag von Pater Ernesto los, ich bin wirklich gespannt, was einer der bekanntesten Herbergsväter auf dem Camino del Norte erzählen wird.

Tag 71 Jakobsweg-Tagebuch WanderVeg

Ein schöner Sonnenaufgang am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen

[/timed]

[timed ondate=“20170926″]Tagebucheintrag von Samstag, den 26.09.2015:

Tag 72, Güemes – Boo, 29km – ca. 75hm

Pater Ernesto hat gestern über „die Universität des Lebens“ gesprochen, die er besucht hat. Ein schöner Gedanke. Auch sonste war der Vortrag ziemlich interessant, wenn ich auch den Hype nicht ganz verstehen kann. Die Herberge ist auf jeden Fall sehenswert.

Heute war wieder ein entspannter Tag. Zumindest von der zurückgelegten Strecke. 30km mache ich mittlerweile wirklich ohne Probleme. Lediglich der Kopf kann hin und wieder Probleme machen – Probleme, in die ich mich gern reinsteigern kann, Das Paket von zu Hause mit meinen neuen Schuhen ist nicht angekommen – das beschäftigt den Kopf. Dazu kommt, dass das Paket an eine Poststation in einem Einkaufszentrum außerhalb von Santander geliefert wird. Ich muss also wenn das Paket ankommt, einen Tag dafür aufbringen, zurückzufahren und das Paket abzuholen. Da ich 6 Tage vor meinem eigentlich Plan bin, ist das halb so wild – Lust, das Paket noch abzuholen habe ich dennoch nicht. Deshalb war ich heute innerlich unruhig ohne Ende. Die Engelchen sagen: „Calm down, Dominik“ während die Teufel schreien: „Das ist doch scheiße. Kann doch alles nicht wahr sein. Fuck Dreck da.“ Gehen hilft dabei, den Engeln die Überhand zu lassen. Die Ausblicken helfen auch…

Heute morgen hatten wir mal wieder Meerblicke vom Allerfeinsten und Feigen die besser geschmeckt haben als alle Feigen, die ich jemals in Deutschland gegessen habe. In Santander waren wir leckere Pinchos essen, alle vegan. Anschließend war ich in dem Einkaufszentrum, in dem leider nicht mein Paket auf mich wartete. „Calm down, Dominik.“

Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch WanderVeg

Ein schöner Sonnenaufgang am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen

[/timed]

[timed ondate=“20170927″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 27.09.2015:

Tag 73, Boo – Comillas, 41km – ca. 350hm

Tag 73. Ich habe heute die 2.500km-Marke geknackt auf der Strecke von Boo nach Comillas. 41km. Unterwegs geht es mir immer sehr gut nur abends wünsche ich mir manchmal Nähe zu vertrauten Menschen und will deshalb schnell in Santiago ankommen. Bei meinem Tempo sind es noch ca. drei Wochen bis nach Santiago. Es mag negativ klingen, dass ich endlich ankommen will. Es ist nicht negativ gemeint. Es bereitet mir wirklich Freude, weite Strecken zu gehen, was nicht wirklich überrascht: ich laufe auch freiwillig Marathon. Beides gibt mir diese Freiheit im Kopf, die ich liebe. Ein Zustand, den ich nur schwer beschreiben kann – er fühlt sich verdammt gut an!

Heute sind viele Deutsche in der Herberge, aber sie sind sehr jung (und laut). Christian, aus Darmstadt, Luis und Luisa aus Potsdam. Außerdem noch Dominik und der mit dem Rad. Sie wollten nach dem Essen mit einer Flasche Wein wiederkommen. Iich glaube sie sind im Restaurant versackt. Das ist es mir ganz recht, ich leg mich gleich ins Bett.. Morgen plane ich, wieder 40km zurückzulegen.

Ich denke im Moment viel über das Leben nach und darüber, dass es ein großer Segen ist, sich eine Auszeit von drei Monaten gönnen zu können. Viele Menschen probieren ein paar Sachen aus bis ihnen nahelegt wird „sich doch endlich mal zu entscheiden. Es kann doch nicht sein, dass man mit xx Jahren noch nicht weiß, was man tun möchte.“ Viele geben dem Druck nach und verlernen, etwas neues auszuprobieren oder anzufangen, weil vom Anfang, der so magisch sein kann, auf einmal alles abhängt oder weil er, mit zunehmenden Abstand vom Neu-Anfangen immer mehr mit Angst verbunden ist. Das führt zu Resignation. Ich sag gar nicht, dass Veränderung immer etwas Positives bewirkt, aber wenn etwas besser werden soll, muss es sich verändern (hat zumindest ein weiser Mann mal gesagt…).

Bei diesen Gedanken sind einfach so die Tränen geflossen. Weil ich froh bin, dass ich da bin, wo ich heute bin. Das fühlt sich super an und ist eine wirkliche Wohltat für meine Seele. Ich liebe mein Leben so wie es aktuell ist und hoffe, ich kann das auch zu Hause beibehalten. Ich werde auf jeden Fall alles dafür tun.

Jetzt geh ich schlafen. Gute Nacht.

Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch WanderVeg

In Spanien habe ich frische Pflaumen lieben gelernt…

[/timed]

[timed ondate=“20170928″]Tagebucheintrag von Montag, den 28.09.2015:

Tag 74, Comillas – Pendueles, 42km – ca. 520hm

Heute bin ich bis nach Pendueles gegangen, knapp über 40km und habe dabei so oft das Meer gesehen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu strahlen. Es war ein toller Tag, der in einer Donativo mit gutem Essen sein Ende gefunden hat.

Ich habe wieder viel mit meinem besten Kumpel geschrieben. Es ging darum, dass ich am liebsten nur noch reisen würde. Das hab ich mit der „Universität des Lebens“ (danke an Pater Ernesto) begründet. Es geht gar nicht primär ums Reisen geht. Sondern darum, nicht in Routine zu verfallen. Nicht dieses eintönige, für das Gehirn absolut unterfordernde, langweilige Leben zu führen, in dem ein Tag dem anderen gleicht. Unser Gehirn braucht, ähnlich wie unser Körper, Bewegung. Und am besten viel davon. Nur nicht stehen bleiben – körperlich und geistig.

In der Donativo habe ich Patrick kennengelernt, einen US-California-Surfer-Boy, der einen sympathischen Eindruck macht. Ich versuche morgen, eine Runde mit ihm zu gehen und noch ein bisschen mehr mit ihm zu quatschen. Aber jetzt geh ich erstmal schlafen: Good night.

WanderVeg Jakobsweg-Tagebuch Woche 11

Der Camino del Norte hält unglaublich viel Schönheit für die Pilger bereit

[/timed]

[timed ondate=“20170929″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 29.09.2015:

Tag 75, Pendueles – Ribadesella, 46km – ca. 400hm

Heute habe ich 46km von Pendueles nach Ribadesella zurückgelegt und ich hätte noch weiter gehen können. Ich bin eingelaufen. Patrick ist es auch. Er ist noch weiter bis San Esteban – es war cool mit ihm unterwegs zu sein. Es war nur für ca. 10km aber wir hatten gute Gespräche und waren auf einer Wellenlänge: das fühlt sich immer gut an. Er will etwas bewegen und die Welt ein kleines bisschen besser machen ich auch.

Hier in der Jugendherberge habe ich heute Abend Bernd und Doris kennengelernt. Der Abend war witzig. Morgen beim Frühstück sehe ich die beiden trotzdem zum letzten Mal, sie sind viel entspannter unterwegs als ich. Jetzt mache ich die Augen zu. Gute Nacht.

WanderVeg Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch

Der Ausblick aus dem Fenster der Herberge in Ribadesella ist jeden Blick wert

[/timed]

[timed ondate=“20170930″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 30.09.2015:

Tag 76, Ribadesella – Villaviciosa, 38km – ca. 550hm

Heute war ein guter Tag, zum Ende hin wurde er jedoch zäh. Ich realisiere immer mehr, wie nah Santiago ist.

Da ich nicht in Sebayron angehalten hab, hab ich Patrick leider nicht mehr gesehen. Im Nachhinein würde ich wahrscheinlich sogar weitergehen bis zu der Donativo, weil die Herberge hier unpersönlich ist. Für morgen überlege ich auch ob ich ein Hotel nehmen soll? Ich bin mir auch da noch nicht sicher, aber eine richtige Herberge gibt es in Gijon leider nicht. Dort muss ich noch Schuhe und Kopfhörer kaufen. Gut, dass ich früh dort sein kann. Gute Nacht.

WanderVeg Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch

Den ganzen Tag am Meer unterwegs zu sein ist Balsam für die Seele

[/timed]

[timed ondate=“20171001″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 01.10.2015:

Tag 77, Villaviciosa – Gijon, 30km – ca. 650hm

Die Zeit vergeht und nun ist es schon Oktober. Heute bin ich in Gijon angekommen und habe Wiebke und Luca kennengelernt. Abends beim Essen dann noch Ansgar. Es war gut, dass ich mich hier mit Wiebke und Luca zusammengetan habe

Leider war der Schuhkauf eine Farse und ich habe Schuhe, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich sie wirklich tragen will. Der Verkäufer hatte keine Ahnung und wollte nur seine Schuhe loswerden. Sie sind stark gedämpft und ich spüre den Untergrund damit gar nicht. Genau das Gegenteil meiner Barfussschuhe, mit denen ich wirklich super unterwegs bin.

Heute habe ich außerdem noch etwas wichtiges beschlossen. Ich werde mir die Compostela in Santiago nicht holen. Ich muss niemandem ein Papier zeigen, auf dem steht, dass ich das getan habe, was ich hier tue. Ich habe es selbst mit meinem Schweiß, meiner Freude, meinen Hochgefühlen und meinen Schmerzen erlebt – deshalb brauche ich kein Papier, auf dem steht, dass ich es getan habe. Ich hab so viele Papiere auf denen „Zertifizierung“ steht und die zeigen, dass ich XYZ kann. Dabei beweisen diese Papiere nur, dass man die Theorie gelernt hat, nicht aber ob man die Praxis wirklich verstanden hat. Das gibt mir nicht viel. Ich bewundere Patrick dafür, dass er den Weg abbricht, weil er Antworten auf seine Fragen hat. Das würde ich niemals tun, dafür macht mir die Freiheit und das Ankommen zu viel Spaß. Aber auf die Compostela verzichte ich. Indianerehrenwort. Gute Nacht!

WanderVeg Woche 11 Jakobsweg-Tagebuch

Ein Sonnenaufgang schöner als der andere…

Mit diesem Eintrag endet die elfte Woche meines Tagebuchs.

[/timed]

Hier geht’s zu den vorherigen Tagebucheinträgen:

 









[separator style_type=“single“ top_margin=“10″ bottom_margin=“20″ sep_color=“#61a301″ icon=““ width=““ class=““ id=““]

Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

und werde zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 10

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 10

[accordian class=““ id=““]
[toggle title=“Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books!“ open=“no“]

Trag‘ dich jetzt für meinen Newsletter ein und hol‘ dir damit dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

So wirst du zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung

[/toggle]
[/accordian]

Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der zehnten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich an 6 von 7 Tagen einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der zehnten Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:







Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20170918″]Tagebucheintrag von Freitag, den 18.09.2015:

Tag 64, Espelette – Irun, 36km – ca. 1.500hm

Heute bin ich in Spanien angekommen. Und es war ein komisches Gefühl. Eine Mischung aus Wehmut und Vorfreude. Frankreich war gut. Die Landschaft war genial. Und ich war fast die Hälfte meines Weges in Frankreich. Zeitlich. Kilometertechnisch sogar mehr als die Hälfte. Ich hatte in Frankreich DAS Tief meines Weges, ich hatte aber auch so viele Hochs, so viele Erkenntnisse und so viele schöne Erlebnisse.

Jetzt bin ich in einem Land, dessen Sprache ich noch viel weniger beherrsche als Französisch. Dennoch freue ich mich auf den „richtigen“ Jakobsweg. Spanien. Meer. Küste. Das ist genial. Es sind nur noch 900km bis nach Santiago. Im Vergleich zu dem, was ich schon hinter mir habe, nicht mehr wirklich viel. Bald wieder meine Freundin sehen. Zu Hause sein. Das wird toll.

Jetzt habe ich erstmal noch ein paar Schritte vor mir – der Küstenweg wird toll. Dabei war es heute hat nicht so einfach für mich, mich hier in Irun zurechtzufinden. Ich habe die Herberge nicht gefunden. Die Sprache ist mir einfach komplett fremd. Den zweiten Teil auf dem Weg von Espelette nach Irun hab ich wieder mit Patrick, dem Schweizer, verbracht. Bis 5km vor Irun. Die habe ich allein genossen und jeden Schritt in mir aufgesaugt. Das tat gut. So fühlt sich pures Leben an.

Dabei war der Morgen mit irgendwelchen Tieren gestartet, die ich nicht haben will. Ich glaub, es waren Bettwanzen. Sicher bin ich nicht. Aber mit Tierchen im Bett aufzuwachen ist nicht so schön.

Danach war der Tag super, das Wetter hat gepasst und es hat echt Spaß gemacht. In der Herberge bin ich mit Lukas aus Stuttgart und Katrin aus Dänemark in einem Zimmer. Die beiden sind echt nett, sind aber beide schon auf dem Heimweg. Mal schauen, wen ich morgen so treffe. Spanien, hier bin ich

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 WanderVeg Spanien

Ich kann schon das Meer sehen – Spanien ist in greifbarer Nähe!

[/timed]

[timed ondate=“20170919″]Tagebucheintrag von Samstag, den 19.09.2015:

Tag 65, Irun – Orio, 39km – ca. 1.000hm

Ich habe selten so viel Schönheit gesehen wie heute. Es fing heute morgen mit dem Sonnenaufgang über Irun an, ging mit dem Blick auf San Sebastian weiter und endete in einer Herberge mit Blick auf die Berge. Unglaublich – „und du, willst mir erzählen, du hast noch nie, nie, nie ein Wunder gesehen?!“ höre ich Matze Rossi in mein Ohr singen.

Heute habe ich mir beim Universum jemanden gewünscht, der mich versteht, in meinem Alter ist und spanisch spricht und siehe da: Hannah betritt die Herberge. Irgendwie ist das hier alles zu unglaublich um wahr zu sein.

Tag 65, Irun – Orio, 39km – ca. 1.000hm

Ich habe selten so viel Schönheit gesehen wie heute. Es fing heute morgen mit dem Sonnenaufgang über Irun an, ging mit dem Blick auf San Sebastian weiter und endete in einer Herberge mit Blick auf die Berge. Unglaublich – „und du, willst mir erzählen, du hast noch nie, nie, nie ein Wunder gesehen?!“ höre ich Matze Rossi in mein Ohr singen.

Heute habe ich mir beim Universum jemanden gewünscht, der mich versteht, in meinem Alter ist und spanisch spricht und siehe da: Hannah betritt die Herberge. Irgendwie ist das hier alles zu unglaublich um wahr zu sein.

Nach dem anstrengenden aber wunderschönen Tage habe ich dann heute Abend mit Roho, Erik, Julia und Bobby noch ein paar Bier getrunken und „philosophische“ Themen besprochen. So macht der Camino Spaß. Ich bleib morgen bei Roho und Bobby wenn die beiden nichts dagegen haben. Ich bin voll, gute Nacht.

Nach dem anstrengenden aber wunderschönen Tage habe ich dann heute Abend mit Roho, Erik, Julia und Bobby noch ein paar Bier getrunken und „philosophische“ Themen besprochen. So macht der Camino Spaß.

Ich bleib morgen erstmal bei Roho und Bobby, zwei mega interessanten US-Amerikanern. Beide haben sich in der Army kennengelernt und sind ganzkörpertätowiert: zum einem, Roho, passt das mega gut. Er ist Tätowierer. Dem anderen steht es, aber ich musste zweimal hinhören, als er sagte, was er beruflich macht: „Monk“. Und ich dachte: „Mönch?!“. Er hat mir meine Verdutztheit wahrscheinlich angesehen, deswegen sagte er noch einmal mit einem Lächeln: „Monk, you know what I mean.“ Und ich nickte einfach nur. Danach haben wir lange über sein Dasein als Mönch gesprochen. Super interessant. Ich bin voll, gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 Wanderveg

Der erste Tag in Spanien und die Sonne strahlt für mich – unbeschreibliche Ausblicke auf dem Weg aus Irun heraus

[/timed]

[timed ondate=“20170920″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 20.09.2015:

Tag 66, Orio – Arnope, 36km – ca. 900hm

Heute war ein traumhaft schöner Tag. Das Wetter war super und die Strecke war ein absoluter Traum. Das Stück muss ich auf jeden Fall irgendwann nochmal gehen. Der perfekte Ort für einen klassischen Heriatsantrag. Im Reiseführer stand, man soll das Stück meiden, was ich auch fast gemacht hätte. Zum Glück bin ich dieses mal der „Unvernunft“ gefolgt und merke, dass das sich immer wieder lohnt.

Nach meiner Rückkehr will ich einiges in meinem Leben verändern und bin mir sicher, dass ich viele meiner Ideen weiterspinnen werde.

Leider hat mein rechtes Bein irgendwann angefangen ein paar Probleme zu machen – ich hoffe, dass das nicht von Dauer ist.

Nachdem ich mich von Robb und Roho verabschiedet habe, habe ich ganz zum Schluss noch Thomas und Johanna kennengelernt – 24 und 22, beide Berufsgeiger. Die beiden sind für einen 10-tägigen Urlaub hier. Es war super interessant mit ihnen zu reden und sie sind ein wirklich cooles Paar. Fast so gut wie der Mönch und der Tätowierer. Nein – genauso gut. Einfach anders.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 WanderVeg Spanien

Ich liebe das Meer – das merke ich in Spanien immer und immer wieder. Die kleinen verschlungenen Wege und die Umwege am Meer vorbei lohnen sich immer!

[/timed]

[timed ondate=“20170921″]Tagebucheintrag von Montag, den 21.09.2015:

Tag 67, Arnope – Gernika, 42km – ca. 1.100hm

Die Strecke war heute eher unspektakulär aber trotzdem super anstrengend. Intensiv. Camino eben.

Heute Abend habe ich in der Herberge mit Kevin aus Südafrika und Nadja aus Hamburg gequatscht, gegessen und später auch ein Bierchen in einer Bar getrunken. Dabei war ein Chinese, dessen Namen ich nicht aufschreiben kann und ein Südkoreaner, Park.

Interessanterweise haben hier viele die gleiche Meinung zu Arbeit – es ist ihnen zu viel, zu lang und zu wenig sinnvoll. Es muss doch möglich sein, was zu ändern. Wenn ALLE es so sehen. Es macht Spaß, diese Gespräche zu führen und nach einer so kurzen Zeit eine so große Vertrautheit zu spüren.

Meine Achillessehne macht gerade ein paar Probleme. Nicht durchgehend aber immer mal wieder. Aber Schmerzen gehören wohl auch einfach dazu. Morgen geht‘s nach Bilbao. Endlich vegan essen. Aber jetzt schlafen. Müde und so. Gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 WanderVeg Spanien

Der Jakobsweg ist magisch – immer und immer wieder

[/timed]

[timed ondate=“20170922″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 22.09.2015:

Tag 68, Gernika – Bilboa, 33km – ca. 650hm

Kein Tagebucheintrag

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 WanderVeg Spanien

Bilbao ist die erste große Stadt in Spanien, in der ich auch vegane Restaurants finde

[/timed]

[timed ondate=“20170923″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 23.09.2015:

Tag 69, Bilboa – Islares, 44km – ca. 550hm

Irgendwie hab ich gestern vergessen, einen Tagebucheintrag zu schreiben. Ohne Grund. Zeit hätte ich genügend gehabt.

Über Bilbao gab es eigentlich auch einiges zu erzählen. Der Weg dorthin war eher unspektakulär, aber unterwegs habe ich ein Paar getroffen, das mit Rädern unterwegs war und mit einem Baby-Anhänger. Sie hatten zwei Hunde dabei, ich weiß nicht, ob sie auch ein Baby hatten, ich hab auf jeden Fall keins gesehen. Aber ich hab eines der Räder geschoben und das war übel schwer. Ich hatte echt größten Respekt davor, dass sie mit den Teilen auf diesem unwegsamen Terrain unterwegs sind.

Als ich in Bilbao eingelaufen bin, war das schon ein ziemlich aufregendes Gefühl. Bevor ich zur Herberge bin, habe ich erstmal im veganen Café Kuchen gegessen und Kaffee getrunken. Das war genial. Die Herberge war OK und ich hab abends mega gut vegan gegessen und getrunken. Mega lecker.

Umso schwerer war heute. Irgendwie bin ich kopftechnisch schon soweit, dass ich gerne am Ende wäre. Aber das ist nicht gut, um noch 750km zu bewältigen. Darauf muss der Kopf eingestellt sein…und dafür brauch ich Dich, lieber Kopf. Ich habe es soweit geschafft, dann wird das ja jetzt auch noch drin sein.

Gerade will ich es nur noch hinter mich bringen. Das ist ein blödes Gefühl. Vielleicht sollte ich mal wieder einen Tag Pause einlegen. In einem kleinen Ort, mit Strand und kochen und chillen all day long.

Liebes Universum. Ich wünsche mir Wegbegleiter. Gleiches Alter, mind. Englisch. Maarten beispielsweise. Also jemanden, der so ist. Das wäre grandios.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 WanderVeg

Herbergen sind nicht immer besonders einladend aber als Pilger ist man schließlich genügsam – 3-Stock-Betten sind meiner Erfahrung nach zum Glück die Ausnahme

[/timed]

[timed ondate=“20170924″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 24.09.2015:

Tag 70, Islares – Santoña, 31km – ca. 500hm

Heute war ein guter Tag. Mein 70. Jubiläum habe ich standesgemäß verbracht. Mit kurzer Strecke, einem langen Strandspaziergang und dem Genießen des Sonnenuntergangs im Hafen von Santona.

In der Herberge heute Abend habe ich dann noch mit Jenny und Nora ein Weinchen getrunken. Die beiden sind echt nett und es tut gut, mal wieder ein bisschen Gespräch zu haben. Die beiden wollen morgen auch nach Güemes gehen, wir werden also wohl zumindest noch einen Abend miteinander verbringen. Danke Universum.

Ich hab schon wieder die Angst, Bettwanzen zu haben. Ich hab so dermaßen viele Stiche, dass es eigentlich fast nicht anders sein kann…Eigentlich. Seit dem ersten „Bettwanzen-Erlebnis“, welches keines war, bin ich irgendwie vorsichtig und paranoid zugleich. Egal, an andere Sachen denken hilft…

Der Weg fasziniert mich von Tag zu Tag mehr. Nachdem der gestrige Tag mehr als hart war, wurde ich heute wieder verwöhnt. So richtig. Das war toll. Für Körper und Seele. Die Unterkunft war die richtige Wahl, denn ich hab ein Zimmer für mich. Und ich bin müde.

Ich habe heute viel mit meinen besten Freunden von zu Hause geschrieben. Das tut gut und erinnert mich immer wieder daran, wie froh ich bin, diesen Schritt gewagt zu haben.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 10 Wanderveg

Nicht nur der Weg nach Santona war ein Highlight – auch der Sonnenuntergang war unglaublich schön

Mit diesem Eintrag endet die zehnte Woche meines Tagebuchs.

[/timed]

Hier geht’s zu den vorherigen Tagebucheinträgen:

 







[separator style_type=“single“ top_margin=“10″ bottom_margin=“20″ sep_color=“#61a301″ icon=““ width=““ class=““ id=““]

Hol‘ dir jetzt dein kostenloses Exemplar meines e-Books

Basiswissen Wanderausrüstung – Dein Ratgeber für die Auswahl von Rucksack, Kleidung und Co.

und werde zum Ausrüstungs-Profi!


e-Book Basiswissen Wanderausrüstung