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Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 8

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 8

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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der achten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich jeden Tag einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der achten Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Jakobsweg Tagebuch Woche 8

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:







Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20170904″]Tagebucheintrag von Freitag, den 04.09.2015:

Tag 50, Livinhac-le-Haut – Figeac, 24km – ca. 200hm

Heute haben wir zur Feier des Tages (Tag 50) schön gemeinsam gefrühstückt und sind (mal wieder) relativ spät nach Figeac aufgebrochen. Eine lange Pause haben wir uns dennoch gegönnt, den ein oder anderen Kaffee ebenfalls. Schließlich ist Figeac auch nur 25km entfernt. Ganz entspannt also.

In Figeac haben wir in der Unterkunft erstmal geduscht, haben anschließend ein Bier getrunken und waren etwas essen. Der Salat, der extra für mich zubereitet wurde, war der Hammer und wir ließen danach den Abend mit einer letzten gemeinsamen Flasche Wein ausklingen. Morgen trennen wir uns dann wirklich, aber ich weiß noch nicht so richtig, welchen Weg ich gehen soll. Ich habe die Wahl zwischen dem „normalen“ Weg auf dem GR65 und einem kleinen Umweg über den GR651, der etwas weiter ist. Ich entscheide morgen spontan, wo ich langgehe. Vielleicht lasse ich auch die Münze entscheiden?

Jakobsweg Tagebuche Woche 8 Tag 50

Das Frühstück in der Herberge „La vita è bella“ war grandios. Deshalb sind wir gern ein bisschen länger sitzen geblieben und haben es in vollen Zügen genossen.

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[timed ondate=“20170905″]Tagebucheintrag von Samstag, den 05.09.2015:

Tag 51, Figeac – Limogne-en-Quercy, 46km – ca. 450hm

Heute morgen nach dem Frühstück habe ich mich von Charlotte, Lauren und Maarten getrennt und war wieder allein unterwegs. Mit Vollgas ging es so an Tag 51 Richtung Limongne-sur-Quency. 46km. Die haben sich aber relativ easy angefühlt. Ich bin mit einem weinenden und einem lachenden Auge wieder allein unterwegs gewesen.

Gestern Abend fand ich Charlotte und Maarten anstrengend – das lag wahrscheinlich am Alkohol. Aber insgesamt hatten wir eine geniale Zeit, die ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Vielleicht sehen wir uns ja wieder. Obwohl das eher unwahrscheinlich ist, ich habe nämlich heute das Cent-Stück, welches ich in Le Puy-en-Velay gefunden hatte, entscheiden lassen, ob ich den GR65 oder dem GR651 nehme. Und da der GR65 dabei rauskam, werde ich auch die ursprünglich geplante Abkürzung um Cahors herum nehmen und deshalb mit Vollgas Richtung Saint Jean Pied de Port starten.

Morgen stehen über 50km an. Hoffentlich nehme ich mir da nicht zu viel vor. Ich hab etwas Verpflegung dabei, aber dennoch einen sehr leichten Rucksack. Jetzt muss nur noch ein Zimmer in der Gite frei sein. Heute aus Figeac heraus waren nämlich wirklich viele Menschen unterwegs, aber später so gut wie gar nicht mehr. Ein Münchner hat mir ein Ohr abgekaut und obwohl ich offensichtlich nicht an seinen Stories interessiert war, hat er immer weiter geredet. Ich mag Menschen nicht, die einfach immer und überall deutsch sprechen. Ein bisschen Mühe kann man sich zumindest geben. Vielleicht mag ich es auch nicht, dass man mich als Deutschen identifiziert? Mit dieser Frage im Kopf gehe ich jetzt schlafen.

Jakobsweg Tagebuche Woche 8 Tag 51

Auf der Strecke war eine Schutzhütte mit vielen bunten Jakobsmuscheln

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[timed ondate=“20170906″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 06.09.2015:

Tag 52, Limogne-en-Quercy – Lascabancs, 48km – ca. 200hm

Heute war ein guter Tag. Obwohl es heute morgen eiskalt und dunkel war, als ich los bin. Und obwohl ich immer noch Schulterschmerzen habe. Aber die Freiheit in meinem Kopf ist stärker als all diese Lapalien. Die unglaubliche Natur, die es hier jeden Tag aufs Neue zu genießen und zu bewundern gibt ist einfach nur unfassbar schön. Das Leben und die dazugehörige Freiheit, die ich hier verspüre, sind es auch.

Dabei habe ich heute wieder mit meinen Leben gespielt, ohne dass es wirklich Not getan hat. Aber wer geht schon Umwege, wenn er auch über die Autobahn gehen kann?! Oha. Wenn das meine Mutter wüsste…aber es war weit und breit kein Auto zu sehen und langsam bin ich ja auch incht. So what?!

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir auf, wie viele Menschen in der ersten Welt mehr als fahrlässig mit dem größten Luxus, ihrer Freiheit, umgehen. Menschen in anderen Ländern werden unterdrückt und gefoltert, wenn sie nur an die Freiheit denken und wir unterwerfen uns freiwillig Zwängen und treten die Freiheit dabei mit Füßen, indem wir sie nicht ausleben. Doch was heißt Freiheit ausleben? Ich denke natürlich erstmal daran, was ich als Freiheit verstehe – auch Freiheit definiert jeder anders. Ich kann mir dennoch nicht vorstellen, dass viele Menschen glücklich sind. Dafür wird zu viel gemeckert, gejammert und geneidet. Frieden und Freiheit gehen Hand in Hand und fangen im Kopf an.

Es ist unglaublich, wie gut sich dieser Weg für mich anfühlt. Wie zufrieden ich mich fühle, obwohl ich zu Hause doch sehr vermisse. Mir geht es hier blendend. Ich würde fast soweit gehen zu sagen, dass es mir besser geht als jemals zuvor. Hier habe ich wirklich die Zeit, mich mit dem auseinanderzusetzen, was mir wirklich Freude bereitet. Das fühlt sich gut an. Ich bin mir sicher, ich werde noch weitere Themen „bearbeiten“, viele tolle Ideen finden und weiterhin meinen Spaß haben. Ich muss es irgendwie hinkriegen, ein ähnliches Leben auch nach meiner Rückkehr beizubehalten. Das bedeutet Fixkosten auf ein Minimum senken. Nächster Halt: das Land, in dem Sojamilch und Agavendicksaft fließen.

Jakobsweg Tagebuch Woche 8 Tag 52

Auf einfachem Terrain war immer wieder in meinen Sandalen von Vivobarefoot unterwegs und habe die Zehenfreiheit sehr zu schätzen gelernt…

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[timed ondate=“20170907″]Tagebucheintrag von Montag, den 07.09.2015:

Tag 53, Lascabancs – Saint Martin, 37km – ca. 400hm

Tag 53 und ich war heute „nur“ 37km unterwegs. Morgen werden es wohl noch ein paar weniger, da es ansonsten schwer wird, eine Unterkunft zu finden. Heute ist die Unterkunft auch eher mau. Die Unterkunft an sich ist sehr cool, aber die hygienischen Zustände lassen etwas zu wünschen übrig. Gerade, wenn man x Hunde hat, sollte man doch regelmäßig sauber machen. Im Nachhinein wünsche ich mir, ich hätte eines der Mobilhomes hier um die Ecke gebucht, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.

Heute morgen hab ich mir erstmal das Brot vom Frühstück mitgenommen – ich weiß immer noch nicht so richtig ob das ok war oder ob das schon als „Diebstahl“ gilt. Aber jetzt kann ich es sowieso nicht mehr rückgängig machen. Ansonsten war heute ein echt cooler Tag mit viel Sonne, einem guten Kaffee in der Altstadt von Lauzerte, einem emotionalen Ende von „Peter Pan“, viel Spaß beim Hören von „Er ist wieder da“, einem 30 sekündigen Gespräch mit einer gut aussehenden Spanierin, die mich nach dem Weg gefragt hat und dem Franzosen Josef, der heute gestartet ist und ein Gespräch gesucht hat. Leider ist mein Französisch immer noch nicht so bombastisch gut und sein Englisch war auf meinem Französisch-Niveau.

Je mehr ich über die Zukunft nachdenke, desto mehr Lust habe ich, zwei bis drei Jahre komplett auszusteigen. Aber das passt dann zeitlich nicht mit dem Studium zusammen. First-World-Problems oder so. Aber ich bin mir sicher, dass ich eine gute Lösung für das „Problem“ finden werde. Jeweils drei Monate während der Semesterferien reisen wäre ja schonmal ein Anfang. Dazu brauche ich Geld. Und wo das herkommen soll, weiß ich gerade noch nicht. Ich bin bereit zu arbeiten, von daher ist das nicht das große Problem. Vielleicht sollte ich wirklich beim Umzugsunternehmen anfangen Da bewegt man sich, tut damit was für seinen Körper und ich habe währenddessen Zeit zum Nachdenken.

Egal morgen ist morgen und heute ist heute. Ich geh jetzt schlafen und schaue einfach, dass ich morgen relativ früh hier wegkomme.

Jakobsweg Tagebuch Woche 8 Tag 53

Der Sonnenuntergang aus meinem Fenster konnte sich an Tag 53 durchaus sehen lassen

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[timed ondate=“20170908″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 08.09.2015:

ag 54, Saint Martin – Auvillar, 32km – ca. 350hm

Heute habe ich es ganz relaxed angehen lassen. Die 32km von Saint Martin nach Auvillar waren relativ locker und ich habe das Hörbuch von „Er ist wieder da“ zu Ende gehört, weil es einfach nur super witzig war. Morgen will ich wieder Vollgas geben und wieder die 50er Marke knacken. Spanien ist nicht mehr weit und ich will so langsam aus Frankreich raus. Ich bin mal wieder zu ungeduldig. Same procedure as everytime.

Die Gite in Auvillac ist sehr angenehm, aber es sind nur ältere Menschen hier. Bin mit zwei Franzosen und einem Belgier auf dem Zimmer. Sie reden die ganze Zeit nur Französisch. Das nervt mich so langsam. Also mich nervt, dass ich kein Französisch spreche. Das nervt mich immens. Wenn ich zurück bin muss ich das wirklich reaktivieren.

Meine Xing Aktion, alle Kontakte anzuschreiben und auf meine Spendenaktion hinzuweisen, hat bis auf 10€ nichts Zählbares eingebracht. Aber jeder Euro zählt und notfalls stock ich halt nachher auf 3.200€ auf.

Heute war wieder eines dieser witzigen Ereignisse fällt mir gerade auf. Es sind oft solche Kleinigkeiten, die man dann schnell abtut oder als nicht besonderes ansieht. Dabei sind es wirklich sehr große Zufälle. Ich habe irgendwas pickelartiges an der Lippe. Immer wenn ich saure Früchte esse, wie Kiwi oder Apfel, brennt das wie die Hölle. Als ich heute dieses Dorf hier reinlief hatte jemand aufs Fensterbrett verschiedene Cremes und Tinkturen gestellt und den Preis drangeschrieben – natürlich war auch was für die Lippen dabei. Nur natürliche Inhaltsstoffe und nicht mal Honig sondern in dem Fall Kakaobutter. Durch den Balsam ist es schon ein bisschen besser geworden.

„Der Weg gibt dir was du brauchst“, habe ich vorher oft gelesen. Bisher gibt er mir wirklich genau das, was ich brauche. Das ist faszinierend. Jetzt bereite ich noch das essen für morgen zu Ende zu und dann pack ich schon mal alles zusammen. Morgen geht‘s früh zum eigenen Frühstück und dann auch früh los.

Jakobsweg Tagebuch Woche 8 Tag 54

Immer wenn ich die Möglichkeit hatte, etwas zu kochen, habe ich sie dankbar angenommen und mich (mit schnellen und einfachen Gerichten) ausgetobt

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[timed ondate=“20170909″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 09.09.2015:

Tag 55, Auvillar – La Romieu, 51km – ca. 550hm

Heute war ein harter Tag. Besonders die letzten 5km waren eine echte Tortur. Ich muss schauen, ob ich morgen 46km aushalte oder doch nach 38km aussteige. Ich treffe immer mehr Pilger unterwegs und bin heute an einer Gruppe deutscher Pilger vorbei. Ich bin aber gerade ganz froh, allein unterwegs zu sein und bin deshalb einfach vorbeigegangen. Ich ziehe jetzt bis Spanien mein eigenes Ding durch. Mal wieder eine Woche allein sein ist eine schöne Vorstellung. Wenn sich in einer Gite was ergibt ist das super, aber proaktiv werde ich das Thema erstmal nicht angehen.

Morgen soll es zur Abwechslung mal wieder regnen. Nachdem ich mir heute wieder einen leichten Sonnenbrand um Nacken, an den Ohren und wahrscheinlich auch den Waden geholt hab, ist das sogar ganz gut. Auch für meine Schuhwahl ist es gut. Die normalen Trailfreaks sind leider schon wieder so gut wie durch – die Belastung und der Druck auf die Schuhe sind aber auch enorm hoch.

Außerdem habe ich eben die zweite Hälfte meiner Kontakte bei Xing angeschrieben und wieder viel mit meinem besten Kumpel geschrieben. Mal schauen, ob die Aktion bei Xing was bringt.

Ich merke hier immer mehr, mit wir wenig ich eigentlich zurechtkomme und das ist gut so. Selbst wenn ich mal Geld haben sollte, brauche ich nicht wirklich viel, um über die Runden zu kommen.

Heute fiel mir bei einem Lied von den Toten Hosen auf, dass ich meinem Dad ähnlicher bin, als ich es manchmal wahrhaben will. Wer will schon gern so sein, wie sein Vater? Ich wollte nie so sein. Ich merke aber immer mehr, dass seine Grundeinstellung (für mich) richtig ist – aus meiner Sicht ziehe ich aber die richtigen Konsequenzen daraus, während er es nicht tut.

Gerade ist hier eine eigentlich ziemlich unverschämte aber auch sehr witzige Situation in der Gite. Es gibt nur ein großes Licht und niemand macht es aus. Außerdem ist auf der Bettseite gegenüber eine Familie, die ziemlich laut ist, was einer Dame links von mir, die die Nase sehr hoch trägt, ziemlich auf den Sack geht. Sie hat mir eben (vor 21 Uhr) schon zu verstehen gegeben, dass sie das Tütenrascheln meinerseits nicht so toll findet. Aber ich war sehr leise im Gegensatz zu der Familie, die zwar witzig ist aber laut.

Naja, jetzt ist das Licht aus und ich schlafe auch mal. Achso, noch eine kurze Story von heute: da war so ein Typ, der ein wenig aussah wie ein Samurai. Er hatte auch zwei Pilgerstäbe und hat mit denen beim Gehen immer wieder „gerudert“. Das sah witzig aus. Irgendwann hat er mich überholt und ein Tempo an den Tag gelegt wie kein anderer. Ich hab mich drangehängt – so ein Pace-Maker ist, wenn man über 50km zurücklegen will, gar nicht schlecht. Irgendwann hat er jedoch „aufgegeben“ und an einem See eine Pause eingelegt und danach habe ich ihn nicht mehr gesehen. Schade eigentlich, er war ein guter Pacemaker. Gute Nacht.

Jakobsweg Tagebuch Woche 8 Tag 55

Landschaftlich hat der Jakobsweg für alle etwas zu bieten – er bietet nämlich vor allem eins: Abwechslung

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[timed ondate=“20170910″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 10.09.2015:

Tag 56, La Romieu – Eauze, 47km – ca. 300hm

Heute war wieder ein Tag, an dem ich eines dieser Tiefs hatte, die ich nicht beschreiben kann. Die Beine wollten nicht, die Schulter hat wehgetan, der Fuß hat geschmerzt. Immer, wenn ich Schmerzen habe, fängt auch der Kopf an, Probleme zu machen. Dennoch habe ich es durchgezogen. Das Wetter hat mir dabei geholfen – es wurde im Laufe des Tages immer besser. Die letzten zwei Stunden habe ich mit Steffen telefoniert und alles war wieder gut. Keine Zeit mehr zu schreiben, hier schlafen alle schon und es ist dunkel. Gute Nacht.

Jakobsweg Tagebuch Woche 8 Tag 56

Diese Wegmarkierung steht weit entfernt von Santiago und dennoch merkt man bereits hier, dass man sich DER Stadt nähert

Mit diesem Eintrag endet die achte Woche meines Tagebuchs.

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Hier geht’s zu den vorherigen Tagebucheinträgen:

 







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Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 7

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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der siebten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich an 5 von 7 Tagen einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der siebten Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Jakobsweg-Tagebuch Woche 7

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:





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[timed ondate=“20170828″]Tagebucheintrag von Freitag, den 28.08.2015:

Tag 43, Le-Puy-en-Velay – Saugues, 41km – ca. 1.180hm

Kein Tagebucheintrag

Tag 43 - Jakobsweg-Tagebuch Woche 7

In Le-Puy-en-Velay merkte ich direkt, dass ich an einem beliebten Startpunkt für die Reise nach Santiago angekommen bin – nur noch knappe 1.500km (über den Camino del Norte etwas mehr…

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[timed ondate=“20170829″]Tagebucheintrag von Samstag, den 29.08.2015:

Tag 44, Saugues – Les Estrets, 39km – ca. 570hm

Entschuldigung liebes Tagebuch, aber irgendwie hat das gestern nicht mit uns geklappt. Ich habe dich vergessen, obwohl ich die Zeit gehabt hätte.

Gestern bin ich von Le Puy nach Saugues gegangen. Am Ende des Tages hat sich die Strecke gezogen wie Kaugummi. Außer ein paar wenigen, kurzen Gesprächen gab es auch keinen Kontakt zu Pilgern. Das war heute ganz anders – gleich am morgen tauchten am Supermarkt ohne Vorwarnung Amy, Ross und Damian auf. Damit war für jeden offensichtlich der lauteste der Gruppe. Er hat mich ein wenig an einen Freund erinnert, der Spaß daran hat, alles und jeden ziemlich laut zu begrüßen – für mich wäre das eine riesengroße Überwindung. Aber so kamen wir gleich ins Gespräch und Damian fragte mich, ob ich mich der kleinen Gruppe anschließen möchte – eine Einladung, die ich dankend angenommen habe.

Es war ein schöner Tag mit den Dreien. Wir haben gute Gespräche geführt und es war erfrischend, mit zwei Australiern und einer Amerikanerin unterwegs zu sein. Trotzdem hat es mich am Ende des Tages weitergezogen, was auch daran gelegen hat, dass die Drei die Variante „Luxus-Pilgern“ für sich gewählt haben und in teureren Hotels unterkommen, wo sie auch die Verpflegung in Anspruch nehmem. Aber von teuren Hotels hatte ich in Deutschland bereits genug und die meisten Restaurants bieten mir keine besonders große Auswahl.

Es hat mir riesig Spaß gemacht. Jeder der drei hat seine ganz eigene Story. Ross war schon ein bisschen älter und gesetzter, hatte es aber geschafft, von seiner Einstellung her jung und alternativ zu bleiben. Er treibt viel Sport und liebt das Reisen. Reisen ist einfach ein gutes Rezept, um jung zu bleiben.

Damian ist studierter Geologe und hat Anfangs in diesem Bereich mit einem Job viel Geld verdient. Nach der Scheidung von seiner Frau hat er gemerkt, dass Geld für ihn nicht so wichtig ist. Er hat sich selbstständig gemacht und reist jetzt um die Welt, wann immer es möglich ist.

Letztlich noch Amy, deren Story meiner am nächsten kommt. Sie war auch im Vertrieb, hat ebenfalls in ihrem Job nicht das gefunden was sie sucht und hat deshalb alles hingeschmissen und reist jetzt erstmal. 5 Wochen Peru, dann Europa inkl. des Jakobsweges und danach nach Südostasien. Beeindruckend.

Ich stelle hier fest, dass mein Englisch ziemlich gut ist. Ich verhedder mich ab und an in den Zeitformen aber das ist egal – alle verstehen mich und ich verstehe 99% der Kommunikation.

Der Abschied heute war zwar nicht super leicht aber doch viel leichter als der von Michael. Anscheinend kann man sich auch an Abschiede gewöhnen und sie werden einfacher. Oder die Zeit mit Michael war intensiver. Auch wenn Englisch kein Problem ist, ist Kommunikation in der Muttersprache eben doch einfacher und intensiver.

Ich bin gespannt, wen ich noch so treffen werde und freue mich schon darauf! Nach langen Tagen der Einsamkeit treffe ich jetzt immer häufiger Pilger und es fängt an, interessant zu werden.

Heute bin ich in der Herberge in Les Estres mit einem französischen Pärchen. Mal schauen, wie das was die 33,5km morgen bringen. Ich freue mich drauf.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 7 Tag 44

Der Tag mit Ross, Amy und Damian (v. links nach rechts) war eine tolle Abwechslung

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[timed ondate=“20170830″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 30.08.2015:

Tag 45, Le-Puy-en-Velay – Aubrac, 42km – ca. 700hm

Heute war ein wirklich guter Tag. Morgens habe ich Simon aus Belgien wieder getroffen, den ich schon gestern Abend kurz kennengelernt habe. Er hat, aus meiner Sicht etwas naiv, unter freiem Himmel übernachtet und war heute morgen komplett durchgefroren. Ihm ging es ähnlich wie mir im Camper. Zum Aufwärmen habe ich ihn, bevor wir uns voneinander verabschiedet haben, auf einen Kaffee eingeladen. Er hat sich danach ein Hotel mit Bett und warmer Dusche gesucht, weil er in der Nacht kaum ein Auge zugemacht hat.

Ich habe mal wieder mehr Strecke gemacht als geplant und bin 8km weiter gegangen als geplant – bis nach Aubrac. Damit habe ich den höchsten Punkt meiner Reise jetzt hinter mir. Die heutige Etappe war traumhaft schön – tolle Single-Trails, geniale Landschaften, sattgrüne Wiesen (mit Kühen) und ganz viel Sonne. Es hat einfach gepasst.

In Aubrac schlafe ich in einem alten Turm. Das ist echt spannend. Der erste Schlafsaal war bereits sehr voll, weshalb ich mich dagegen entschieden habe. Außerdem habe ich immer die Sorge, jemanden zu stören, wenn ich früh aufstehe oder ähnliches, weshalb ich einfach in den komplett leeren Schlafsaal ausgewichen bin. In Spanien werde ich diese Wahl oftmals nicht mehr haben, deshalb genieße ich es gerade noch, ein wenig Privatsphäre zu haben. Solange nur Menschen unterwegs sind, die alterstechnisch meine Eltern sein könnten, finde ich das nicht so schlimm, alleine zu schlafen.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal um halb 10 im Bett gelegen hab aber ich bin hier immer totmüde. Gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 7 Tag 45

Neue Artikel warnen vor einer Überbevölkerung auf dem Jakobsweg – die gab es selbst 2015 schon 😉

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[timed ondate=“20170831″]Tagebucheintrag von Montag, den 31.08.2015:

Tag 46, Aubrac – Estaing, 41km – ca. 400hm

Die Hälfte ist geschafft. Heute habe ich wieder 40km zurückgelegt von Aubrac nach Estaing. Das war ein ganzes Stück Arbeit. Und dabei hab ich meinen Emotionen freien Lauf gelassen. Ich habe geschrien und mich selbst angefeuert, nachdem ich mich einen Berg hochgekämpft hatte. Ich habe alles rausgelassen, was drin war. Ein absolut befreiendes Gefühl, das richtig gut tat.

Danach ging gleich mein Wunsch ans Universum in Erfüllung Menschen zu treffen, die in meinem Alter sind und mit denen ich mich unterhalten kann. Die Story ist kitschig und unglaublich zugleich – ich habe mir unterwegs à la Hape gewünscht: „Liebes Universum, ich will einen oder mehrere Weggefährten, egal ob männlich oder weiblich, die in meinem Alter, also zwischen 25 und 35 sind und eine Sprache sprechen, die ich verstehe.“

Zack – zwei Stunden später waren sie da. Maarten, Charlotte und Ornella (sie ist Spanierin, ich kann den Namen weder aussprechen noch wirklich schreiben). Die drei sind super nett, Maarten hat einen ähnlichen Background wie ich. Er ist ebenfalls in der Heimat, in Nijmegen in den Niederlanden, losgegangen und hat ebenfalls seinen Job geschmissen. Das hat er aber nicht getan, weil er ihn scheiße fand, sondern einfach weil er „andere Träume hat“. Nach dem Camino geht er wieder für drei Monate in die Heimat um anschließend ein Jahr in Australien Work and Travel zu machen. Er ist echt cool. Ein entspannter Typ par excellence. Ich glaub ich schließe mich den drei morgen an – einen Gang runterschalten. Und entspannen. Und sowieso…

Jakobsweg-Tagebuch Woche 7 Tag 46 Morgenstund hat Gold im Mund

Auf dem Jakobsweg hat die Morgenstund‘ wirklich Gold im Mund

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[timed ondate=“20170901″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 01.09.2015:

Tag 47, Estaing – Le Soulié, 20km – ca. 400hm

Heute war ein ganz besonderer Tag. Ich bin heute morgen relativ spät aufgestanden, habe mich vor meinem Frühstück mit Maarten, Charlotte und Ornella verabredet und dann in aller Ruhe gefrühstückt Das war um 7 Uhr. Mit den dreien habe ich mich um 9 Uhr verabredet.

Weil ich so viel Zeit hatte, habe ich in der Herberge das Geschirr abgetrocknet. Die meisten lassen ihr Geschirr einfach in der Spüle bzw. dem Abtropfgitter stehen, was aber problematisch werden kann, wenn das Ding bis zum Bersten gefüllt und kein Platz mehr da ist. Eine Dame, die ich später in der Donativo wieder getroffen habe, hat sich mehrmals dafür bedankt.

Danach bin ich dann zum Dorfzentrum, um im Supermarkt schon mal ein paar Sachen für den Tag einzukaufen. Dann startete meine ganz persönliche Geduldsprobe – es hat also einen Niederländer, eine Französin und eine Spanierin gebraucht, um mir zu zeigen, wie ungeduldig ich eigentlich bin. Typisch deutsch stand ich, überpünktlich, schon um 8:50 Uhr vorm Supermarkt und hab gewartet. Als die drei um 9:05 Uhr noch nicht da waren, wurde ich langsam nervös. Um 9:10 Uhr wollte ich bereits eine Nachricht schreiben, dass ich schonmal vorgehe und wir uns unterwegs sehen – mir war jedoch bewusst, dass ich sie nicht mehr sehen würde, wenn ich allein losziehe. Mein Tempo und die Strecken, die ich für normal erachte, wollen viele gar nicht an einem Tag zurücklegen. Also nahm ich alle Geduld zusammen, die ich irgendwie aufbringen konnte und wurde um 9:30 Uhr dafür belohnt. Die Drei bogen gut gelaunt und scherzend um die Ecke und wir setzten uns erstmal in ein Café, um vor dem Start noch einen Espresso zu uns zu nehmen.

Die Geduld hat sich jedoch gelohnt: Der Tag mit den Dreien war cool, wir hatten viel Spaß, haben das Erreichen der 1600km-Marke und damit der Hälfte meines Weges gefeiert und viele gute Gespräche geführt. Es ist schön, mit so offenen Menschen im gleichen Alter unterwegs zu sein. Maarten hat einen faltbaren Hoolahoop Reifen dabei, der der Blickfang und das Gesprächsthema für jeden vorbeiziehenden Pilger ist. Auch ich habe mich mehr schlecht als recht daran versucht. Maarten beherrscht die Kunst des Hoolahoopens wie kein Zweiter (mir bekannter).

Ich habe heute zum ersten Mal, abgesehen von den Pausentagen, weniger als 20km zurückgelegt. Das lag vielleicht auch an der mehrstündigen Mittagspause – aber es hat riesig Spaß gemacht und sich wirklich gelohnt.

Ich habe beschlossen in die gleiche Unterkunft zu gehen wie die drei – eine Donativo, also eine Unterkunft in der man auf Spendenbasis das bezahlt was man möchte oder kann. Als Charlotte mit dem Hausherrn der Donativo telefoniert hat und gesagt hat, dass ich Veganer bin, hat er rumgescherzt, dass sie Karotten haben und sie mir so viel Wein einflößen, bis ich alles esse. Das fand ich zu diesem Zeitpunkt noch wenig witzig und ich sah bereits mein Abendessen schwinden, da in solchen Donativos oft Wert darauf gelegt wird, dass alle gemeinsam das Aufgetischte essen Zum Glück war meine Sorge unberechtigt und es kam alles anders. Trail Angel at it’s best. Unglaublich wirklich.

Wir kamen an und das ganze Grundstück ist nur darauf ausgelegt, dass Pilger hier übernachten. Es hat ein bisschen was von Hippie-Dasein aber ist mehr als sympathisch. Als ich Charlotte gebeten hab nochmal als Übersetzerin mit dem Hausherren das Essen zu thematisieren, ist seine Frau ins Gespräch eingestiegen und meinte direkt: „Don’t worry, everything is prepared.“ Everything bedeutete in dem Fall: ein drei-Gänge-Menü mit vielen Extras für die Vegetarier und Veganer.

Es war ein toller Abend und hat sich angefühlt, als wären wir in einer großen Familie: vor dem Essen gab es in der hauseigenen „Kapelle“ einen sehr modernen „Gottesdienst“, bei dem der Hausherr immer wieder vom gütigen Gott gesprochen hat, der nicht auf unsere Sünden blickt sondern einfach Liebe verbreitet und jeden so akzeptiert, wie er ist. Anschließend haben wir alle gemeinsam an einer riesigen Tafel gegessen (es waren mind. 20 Pilger da), dabei hat jeder erzählt wo er oder sie losgegangen ist und wohin es geht. Nicht alle gehen den kompletten Weg bis Santiago. Danach wurde noch die Gitarre ausgepackt. Das war der krönende Abschluss.

Der Besitzer hat Geld von einer verstorbenen Tante geerbt und das Geld in dieses Anwesen investiert. Es ist wirklich der Hammer. Diese Gastfreundschaft und Freundlichkeit ist überwältigend und mir so bisher echt unbekannt. Es ist schwer das in Worte zu fassen. Neben normalen Hütten zum Schlafen gab es auch eine Jurte, in der ich mit Maarten und ein paar anderen Männern geschlafen habe. Weil wir so spät dran waren, muss ich mir eine Matratze mit Maarten teilen aber als Pilger wird man schnell genügsam. Maarten ist großartig, ich mag ihn sehr.

Der ganze Tag war eine geniale Erfahrung. Überwältigend und nicht in Worte zu fassen. Ich habe das Universum gebeten, mir Weggefährten zu schicken und es hat mir so viel mehr geschickt. Danke, merci y muchas gracias!

Jakobsweg-Tagebuch Woche 7 Tag 47 Die Hälfte ist geschafft.

1.600km geschafft! Ein unglaubliches Gefühl, das noch viel unglaublicher ist, wenn man es mit anderen teilen kann.

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[timed ondate=“20170902″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 02.09.2015:

Tag 48, Le Soulié – Conques, 16km – ca. 750hm

Kein Tagebucheintrag

Jakosbweg-Tagebuch Woche 7 Gruppenfoto Tag 48

Gruppenbild mit Charlotte, Ornella und Maarten. Es war super mit den Dreien unterwegs zu sein und wir hatten eine wirklich gute Zeit – umso schwerer war der Abschied…

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[timed ondate=“20170903″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 03.09.2015:

Tag 49, Conques – Linvinhac-le-Haut, 23km – ca. 500hm

Gestern bin ich nicht mal mehr dazu gekommen, einen Tagebucheintrag zu machen. Wir sind von der tollen Donativo in Le Souilé nach Conques gegangen, haben also nur 15km zurückgelegt.

Conques war Ornellas Ziel und auf ihre Zielerreichung mussten wir natürlich anstoßen. Da es ziemlich heiß war und wir alle ziemlich hungrig waren, hat bereits das erste Bier gewirkt und nach dem Zweiten war klar – wir werden die Nacht in Conques auf dem Campingplatz verbringen. Eine Freundin von Charlotte kam noch dazu und Camille, ein Pole, den wir immer wieder getroffen hatten. Wir hatten eine gute und lustige Zeit mit ein paar Bieren am Pool und einem schönen Abend im „Restaurant“. Es war gut zu hören, dass es sich nicht nur für mich so anfühlt als seien wir schon ewig zusammen unterwegs. Die anderen hatten genau dieses Gefühl auch.

Die anschließende Nacht im Zelt war besser als gedacht und heute morgen sind wir ziemlich spät los, um zunächst einmal etwas zum Essen zu kaufen und einen Kaffee zu trinken. Danach haben wir uns dann unfreiwillig von Charlotte und ihrer Freundin getrennt (wegen einer Weggabelung) und Maarten und ich sind allein weiter.

Wir haben viel gequatscht und viel gelacht über den gestrigen Tag und sind gerade auf dem Campingplatz in Livinhac-le-Haut angekommen, wo wir jetzt was essen, uns frisch machen und dann den letzten Abend mit Charlotte und ihrer Freundin verbringen, bevor es uns dann morgen wohl endgültig „auseinanderreißen“ wird. Der Abschied wird schwer aber es war meine bisher beste Entscheidung mich den Dreien anzuschließen.

Der Camino bildet das „normale Leben“ im Schnelldurchlauf ab – es ist eine Gefühlsachterbahn, die riesig Spaß macht. Ich liebe diese Erfahrung schon jetzt – und es ist gerade mal die Hälfte rum. Außerdem ist es witzig, langsamer unterwegs zu sein, weil man so immer wieder die gleichen Menschen trifft. Der Betreiber des Campingplatzes meinte, dass heute morgen ein Deutscher, der aus Köln losgegangen ist, den Campingplatz verlassen hat. So sehe ich vielleicht in den nächsten Tagen einen „echten Weggefährten“. Es bleibt also spannend…

Der Abend war wirklich toll. Wir haben Charlotte und ihre Freundin in der Gite besucht, um gemeinsam zu Abend zu essen und dabei viele alte Gesichter wiedergesehen. Die Gespräche waren gut, der Wein ebenfalls uns wir haben viel gelacht. Genau so soll es sein.

Lavendelfeld an Tag 49 Jakobsweg-Tagebuch Woche 7

Lavendel gibt’s in Frankreich mehr als genug – er hilft gegen jeden Pilgergeruch mit einem großartigen Dufterlebnis 😉

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Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der sechsten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich jeden Tag einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der sechsten Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Woche 6 - Jakobsweg Tagebuch

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:





Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

Ich habe ab und an ein Produkte verlinkt. Wenn Du über diese Links einkaufst, unterstützt du meine Arbeit an WanderVeg.de – für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.

[timed ondate=“20170821″]Tagebucheintrag von Freitag, den 21.08.2015:

Tag 36, Le-Cergne – Pouilly-sous-Charlieu, 25km – ca. 440hm

Was ein Tag. Jakobsweg at it’s best. Heute hat sich der Weg von all seinen Seiten gezeigt. Erst war der Weg landschaftlich mal wieder super schön, ich habe auf dem kurzen Weg von Le-Cergne nach Charlieu super Gespräche mit Michael geführt und die Sonne hat uns angelacht.

Wir hatten jedoch von Anfang an das Unterkunftsproblem: in Charlieu waren die Unterkünfte entweder belegt oder teuer. Eine Dame in einem Café in Mars reservierte uns einen Camper – mit einem Bett. Sie war der dritte Trailangel. Michael und ich haben ziemlich schnell gemerkt, dass wir nicht unbedingt in einem Bett schlafen wollen. Ich hab damit kein so großes Problem – es muss nicht sein aber wenn es nicht anders geht, so what. Ich habe mir sehr lange mit meinem besten Kumpel das Bett geteilt, als dass das mir unangenehm wäre, kann aber natürlich nachvollziehen, dass das nicht jeder so sieht. Mein Angebot, ihm dem Camper zu überlassen und einen Ort weiterzugehen war eine Erleichterung für Michael und eine Last zugleich. Er hatte, genau wie ich, damit gerechnet, dass wir das Wochenende noch zusammen verbringen. Deshalb hat er als meine Freunde mit den Kids da waren die ganze Zeit versucht, eine Unterkunft für uns beide zu finden, musste aber letztendlich genervt aufgeben. Hätte seine Wade mitgespielt, wäre er noch mitgekommen aber die Vernunft hat gesiegt, was auf jeden Fall die richtige Entscheidung war.

Die Trennung fiel uns nicht einfach, obwohl wir nur zweieinhalb Tage gemeinsam unterwegs waren. Aber wir haben uns super gut verstanden und es hat einfach gepasst. Michael werde ich wohl nicht mehr sehen – dafür bin ich zu schnell unterwegs. Danke Dir für die schöne Zeit Großer! Ich hab es wirklich genossen!

Auch die drei Stunden mit meinen Freunden von zu Hause waren toll – es hat sich angefühlt wie ein Stück Heimat. Ein Lüftchen, das ich kurz schnuppern kann, das aber viel zu schnell verweht. Es hat auf jeden Fall richtig Spaß gemacht und die beiden sind eigentlich Trailangel Nr 4 und 5. Aber Freunde lasse ich mal aus meiner Trailangel-Rechnung raus. Sie haben mir Bananen und eine Flasche Wein da gelassen. Ich bin im Anschluss noch 9km weiter nach Pouilly-sous-Charlieu. Morgen gebe ich Gas, um dem großen Regen am Sonntag zu entkommen. Hey ho, let’s go.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Freunde, die mich besucht haben, haben mir ein Stückchen Heimat auf den Weg gebracht – danke ihr Lieben!

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[timed ondate=“20170822″]Tagebucheintrag von Samstag, den 22.08.2015:

Tag 37, Pouilly-sous-Charlieu St.-Jean-St.-Maurice-sur-Loire, 47km – ca. 850hm

Nur noch knappe 150km bis nach Le Puy. Endlich wieder eine Pause. Mit fallen gleich die Augen zu. Vielleicht schreib ich morgen früh. War toll heute, aber sehr heiß.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Manchmal musst du zum Weiterkommen auch Hindernisse überwinden, die zunächst unüberwindbar scheinen (PS: Es gab eine Brücke, die man auf dem Bild nicht sieht ;))

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[timed ondate=“20170823″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 23.08.2015:

Tag 38, St.-Jean-St.-Maurice-sur-Loire – Montverdun, 37km – ca. 630hm

Heute gab es geregnet. Das war der erste Tag, an dem es komplett durchgeregnet hat.

Die 37km von St Jean St Maurice nach Montverdun sind dennoch schnell vergangen, auch wenn die Füße unterwegs ein bisschen gezickt haben. Morgen stehen wieder 39km auf dem Programm aber ich bin mir sicher, dass ich auch die meistern werde.

Heute schlafe ich in Montverdun im Kloster und dachte fast schon ich bin allein – jetzt sind allerdings noch zwei Franzosen dazugekommen. Macht aber nichts, ist ja schließlich eine Herberge und kein Einzelzimmer. Aktuell plane ich wieder die Strecke um – mal schauen, wo ich morgen unterkomme.

Ich habe heute noch kurz mit meiner Mutter telefoniert und sie hat mir ganz begeistert von einer Herberge in Spanien erzählt. Mittlerweile geht sie voll darin auf, Sachen über den Jakobsweg zu lesen und sich zu informieren.

Jetzt aber schlafen, morgen klingelt der Wecker wieder recht früh. Gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Und wieder eine Nacht in der Herberge – die Abstände der Herbergen wurden immer geringer und die Unterkünfte wurden günstiger…

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[timed ondate=“20170824″]Tagebucheintrag von Montag, den 24.08.2015:

Tag 39, Montverdun – La-Chapelle-en-Lafaye, 48km – ca. 1.480hm

Heute war heftig aber schön. 48km mit 1500hm sind einfach heftig. Morgen steht eine ähnlich weite Strecke an. Dafür sind es dann am Mittwoch nur noch 19km bis Le-Puy. Boah wie ich mich auf das Zwischenziel freue.

Heute auf dem Weg von Montverdun nach La-Chapelle-en-Lafaye habe ich den höchsten Punkt der kompletten Strecke Trier – Le Puy erreicht (1.175m ü NN). Man könnte meinen jetzt geht es nur noch Berg runter, ist aber leider nicht ganz der Fall – ein paar Höhenmeter (so um die 26.000) habe ich noch vor mir.

Meine Oma war heute wieder ganz aufgeregt und meint schon jetzt, es wäre Zeit, dass ich endlich wiederkomme. Und meine Mum wird in letzter Zeit nicht müde, zu erwähnen, dass sie mich jeden Tag verfolgt. Eltern und Großeltern sind schon was Tolles – und können auch ganz schön anstrengend sein.

Ich bin jetzt müde und mache gleich die Äuglein zu. Ich bin ganz allein in der Herberge. Das ist toll, weil ich viel Platz habe und mich ausbreiten kann, aber auch blöd, weil ich keine Gesellschaft habe. Alles hat seine guten und schlechten Seiten…Gute Nacht!

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Morgenstund hat Gold – und tolle Ausblicke – im Mund!

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[timed ondate=“20170825″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 25.08.2015:

Tag 40, La-Chapelle-en-Lafaye – Le Cros, 49km – ca. 900hm

Wieder einmal habe ich fast 50km zurückgelegt. Von Le-Chapelle-en-Lafaye zur „Auberge“ in Le Gros. Das ist nur eine kleine Siedlung, die man unter dem Namen nicht mal bei Google Maps findet.

Die Auberge ist für mich heute ein Wohnwagen, da die normale Herberge voll besetzt ist. Der Wohnwagen könnte zwar mal wieder ein bisschen aufgepimpt werden, ist aber im Großen und Ganzen in Ordnung. Lediglich die ganzen Fliegen nerven mich – liegt wohl an dem Ziegenstall nebenan.

Die Strecke heute war echt wunderschön, heut morgen auf knapp 1200m Höhe war es so kalt, dass ich zum ersten Mal meinen Fleece-Pulli anhatte. Geiles Teil. Danach ging es über eine alte Römerstraße, durch viele wunderschöne Wälder und Felder. Das Wetter war großartig.

So richtig was gegessen hab ich jetzt schon zwei Tage nicht mehr, weil ich gestern verpeilt habe, Taboulé zu kaufen und die Avocados leider schon überreif waren. Wird Zeit, dass ich morgen in Le Puy einlaufe und dann endlich „normal“ einkaufen kann. Das wird ein Fest mit Badewanne und Küche. Ich freu mich jetzt schon riesig und es sind nur noch 20km. Heute hatte ich riesig gute Laune und hab im Wald einfach nur gestrahlt.

Ich habe mich mit Freude an meine Projekt-Zeit Zeit in Hamburg zurückerinnert, vor allem wegen des tollen Teams. Danach hab ich einen der Teamkollegen angerufen, aber der ist ganz tief im IBM- Geschehen. Witzigerweise saß er gerade mit einem anderen Projektmitarbeiter zusammen, von dem ich leider schon sehr lange nichts mehr gehört hab. Ich will nicht immer der sein, der sich meldet. Ab und an gerne, aber nicht immer. Naja, so kommen und gehen Menschen im Verlauf des Lebens. That’s the way it is… Was solls. Die, die wichtig sind bleiben, da bin ich sicher. Jetzt mach ich mich mal Camper-Bett-fertig. Gute Nacht.

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Landschaftlich ist der Jakobsweg an vielen Stellen ein absolutes Highlight

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[timed ondate=“20170826″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 26.08.2015:

Tag 41, Le Cros – Le-Puy-en-Velay, 19km – ca. 420hm

Tag 41 war die Belohnung für die bisherigen Strapazen. Die Strapazen, die an bisher 40 Tagen super viel Spaß gemacht haben. Ich hatte bisher erst einen Tag, der zwar sehr lehrreich aber auch mental mega anstrengend war. Ansonsten strahle ich die meiste Zeit und freue mich, weil der Weg wirklich toll ist.

Heute Nacht im Camper war es doch nicht ganz so cool wie ich anfangs dachte. Obwohl, cool war es schon – im wahrsten Sinne des Wortes. Also genauer gesagt: eiskalt. Dabei fand ich die Vorstellung im Camper zu liegen erst sehr romantisch. Die Vorstellung selbst mal so ein Gefährt zu besitzen, in welchem ich auch leben kann, finde ich nicht abwegig. Dafür muss ich dann wohl noch ein bisschen üben – oder mich um eine anständige Heizung kümmern.

Der Weg führte mich dafür heute sehr sehr entspannt nach Le Puy. Auf dem Weg habe ich Bärbel kennengelernt. Ich habe sie angesprochen, wahrscheinlich war es ein Wink des Schicksals, um mir zu zeigen, dass ich unermüdlich an mir arbeiten muss. Vor ihr hab ich nämlich nochmal den alten Ja-Sager Dominik raushängen lassen, der nicht zu dem steht, was er eigentlich ist und will. Bärbel hieß glaub ich auch eine Dame bei Hape. Naja, auf jeden Fall waren wir nicht so richtig auf einer Wellenlänge. Um nicht unfreundlich zu wirken, schloss ich mich Bärbel für die letzten drei Kilometer an. In Le Puy hab ich mich aber recht schnell von Bärbel verabschiedet und mich auf den Weg zur Wohnung gemacht, auf die ich mich schon den ganzen Tag gefreut habe.

Sie hält alles, was AirBnb versprochen hat. Lediglich die Tauben unterm Dach sind echt lästig. Der Bio Markt war toll und ich hab zugeschlagen wie ein Weltmeister – um danach lecker zu Kochen und ein schönes Bad zu genießen. Morgen mache ich Pause. Das tut gut, vor allem deshalb, weil der Carrefour direkt um die Ecke ist und alles hat, was ich brauche. Top!

Ab jetzt mach ich öfter sowas wie heute zum Frühstück mit Kaffee und Marmeladen-Baguette. Außerdem hatte ich heute wieder ein paar tolle Ideen bzgl. meiner Komfortzonentheorie – das Video, das Rich Roll gepostet hat, hat genau die Gedanken geäußert, die ich gestern auch durchdacht hab: Routine ist der größte Zeitfresser in unserem Leben. Zerstöre die Routine und lass das Glück rein. Veränderungen sind das A und das O, schließlich will das Gehirn beschäftigt sein…

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Endlich wieder normales Essen. Für meine Pause in Le-Puy habe ich mich in einem Bio-Markt vor Ort eingedeckt

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[timed ondate=“20170827″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 27.08.2015:

Tag 42, Pausentag in Le-Puy-en-Velay

Pausentage sind einfach toll. Ich hab es mir heute richtig gut gehen lassen, hab viel zu viel gegessen, schön gekocht, mir die Stadt ein bisschen angeschaut und schon mal die Kirche ausgecheckt, in der ich morgen den Pilgergottesdienst besuchen werde, um mir den Pilgersegen abzuholen. Außerdem hab ich meinem Körper nochmal gutes getan, mich gedehnt, mich massiert und meine „Mind-Muscle-Connection“ gestärkt. Ich entdecke immer noch neue Muskeln und Körperstellen, die ich noch nicht kenne. 29 Jahre und ich kenne mich noch nicht richtig. Ich freue mich auf das Sportstudium, das mich in diesem Bereich sicherlich nochmal weiterbringen wird.

Außerdem ärgere ich mich gerade ein wenig, dass ich heute in der Kirche den Pilger nicht angesprochen habe. Er war in meinem Alter und hat einen Pilgerausweis gekauft. Aber bei seinem Gepäck überhole ich ihn wohl sowieso. Mit dem Rucksack könnte er eine Arktis-Expedition überstehen…wir werden uns wiedersehen, da bin ich mir sicher!

Jakobsweg-Tagebuch Woche 6

Hoch oben über Le-Puy ragt die Kathedrale, in der sich Pilger in einem morgendlichen Gottesdienst den Pilgersegen abholen können

Mit diesem Eintrag geht die sechste Woche meines Jakobsweg-Tagebuchs zu Ende. Morgen geht’s in die sechste Woche.

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Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 5

Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 5

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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der fünten Woche meiner 88-tägigen Reise auf dem Jakobsweg. In dieser Woche habe ich jeden Tag einen Tagebucheintrag geschrieben.

In der fünften Woche habe ich folgende Strecken zurückgelegt:

Woche 5 meines Jakosbwegs - Jakobsweg-Tagebuch

Woche 5 in der Übersicht

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:

Tagebuch Woche 1

Tagebuch Woche 2

Tagebuch Woche 3

Tagebuch Woche 4

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[timed ondate=“20170814″]Tagebucheintrag von Freitag, den 14.08.2015:

Tag 29, Messigny-et-Vanoux – Dijon, 14km – ca. 230hm

Heute bin ich in Dijon angekommen und habe damit fast die 1.000km Marke geknackt. In den letzten 7 Tagen habe ich im Schnitt mehr als 44 km pro Tag zurückgelegt. Es wird Zeit, einen Gang runterzuschalten. Ich will nicht überreizen und eine Verletzung oder Zwangspause riskieren.

Heute ist mir bewusst geworden, was für ein riesengroßes Glück das duale Studium für mich war – ohne es hätte ich wohl nie so früh so viel Geld verdient und würde der Karotte noch die nächsten Jahre hinterherhecheln. Und wenn ich dann viel zu spät gemerkt hätte, wie wenig glücklich Geld allein mich macht, wäre es wohl schon zu spät gewesen – wie bei vielen der ehemaligen Kollegen. Während ich hier in der Natur „renne und renne und renne“ tun sie das Gleiche. Nur eben anders.

Kochen im Aparthotel auf dem Jakobsweg

Kochen und Fußball schauen auf dem Jakobsweg – dieses „Luxus“-Pilgern habe ich mir nur an Orten gegönnt, an denen ich Pause gemacht habe

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[timed ondate=“20170815″]Tagebucheintrag von Samstag, den 15.08.2015:

Tag 30, Pausentag in Dijon

Heute habe ich meinen Pausentag richtig genossen. Ich habe lange geschlafen, ausführlich gefrühstückt, entspannt gekocht, Fußball geschaut, mich ausführlich gedehnt, und mich selbst massiert (unter anderem mit meinem Blackroll Ball). Also alles, was der Pilger so braucht. Außerdem habe ich sehr lange mit meiner Freundin telefoniert. Das hat mir echt gut getan. Jetzt bin ich müde – morgen geht‘s wieder weiter. Ich freue mich schon. Gute Nacht.

Pausentag in Dijon mit Regen - Jakobsweg-Tagebuch

Mein Pausentag in Dijon war wettertechnisch perfekt abgepasst – es regnete nur an diesem Tag

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[timed ondate=“20170816″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 16.08.2015:

Tag 31, Dijon – Beaune, 50km – ca. 580hm

Die Tage nach einem Pausentag vergehen immer wie im Flug. Heute bin ich von Dijon nach Beaune gegangen, habe 50km zurückgelegt und damit die 1.000km Marke durchbrochen. Ich habe den ganzen Tag Musik gehört. Konstantin Wecker inspiriert mich gerade mit seinen Texten und mit seiner politischen Einstellung, mit der ich mich identifizieren kann.

Es kann doch echt nicht sein, dass es immer immer immer nur ums Geld geht und der Gewinn über dem Wohl und der Würde vieler Menschen steht. Das stimmt mich traurig und schockiert mich immer und immer wieder aufs Neue.

Den nächsten Pausetag lege ich in Le Puy-en-Velay ein. Das ist der erste große Startpunkt in Frankreich für Pilger Richtung Santiago de Compostela. Das Ziel rückt also jetzt schon näher – zumindest von der Infrastruktur erhoffe ich mir ab Le-Puy mehr, denn heute übernachte ich mal wieder in einem Hotel, das den Namen nicht verdient hat. Keine Dusche auf dem Zimmer, nicht mal auf dem Gang – vielleicht bin ich auch einfach blind aber meine „Katzenwäsche“ habe ich heute am Bidet gemacht.

In Le Puy will ich mir wahrscheinlich eine schöne Unterkunft via AirBnb gönnen, ich zögere aber noch ein wenig wegen des Geldes – schöne Unterkünfte sind teuer. Es macht durchaus Sinn die Pause zu genießen, ich will aber nicht mein ganzes Geld auf dem Jakobsweg raushauen. Ich bin schließlich erstmal arbeitslos…

Aber egal, ich habe ja noch ein paar Tage Zeit darüber nachzudenken. Bis Le Puy sind es noch 10 – 12 Tage. Jetzt schlaf ich erstmal, morgen steht wieder ein langer Tag an. Gute Nacht!

Die Häuser in der Bourgogne haben typischerweise gemusterte Dächer - Jakobsweg-Tagebuch

Die Häuser in der Bourgogne haben typischerweise gemusterte Dächer, die toll anzuschauen sind

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[timed ondate=“20170810″]Tagebucheintrag von Montag, den 17.08.2015:

Tag 32, Beaune – Moroges, 49km – ca. 740hm

Heute war eigentlich ein relativ entspannter Tag. Die rund 50km von Beaune nach Moroges vergingen ziemlich zügig – da merke ich einfach immer wieder, welch entscheidende Rolle der Kopf spielt. Ist er frisch, ist es kein Problem Kilometer „zu fressen“. Rebelliert er hingegen und ist garstig, wird jeder einzelne Kilometer zur Qual. Morgen sind es mal wieder „nur“ ca. 40km.

Die Landschaft und die Weinberge hier sind echt der Hammer – Landau ist landschaftlich schon toll aber noch kein Vergleich zu dem hier. Es macht echt Spaß, das anzusehen, auch wenn ich es manchmal gar nicht richtig genieße. Häufig kommt noch mein altes Leben und das damit verbundene „Rennen“ durch – Abschalten und Genießen fällt mir immer noch nicht leicht.

Um morgen in Cluny zu schlafen, habe ich mal wieder eine Couchsurferin angeschrieben – ich hoffe, sie antwortet. Nicht wie die anderen, die sich nie bei mir gemeldet haben. Ansonsten gibt es in Cluney allerdings auch eine recht günstige Unterkunft, die im Internet aussieht, wie eine Herberge. Das wäre Herberge Nummer zwei auf meinem Weg. So langsam werden es mehr. Oder ist das einfach nur meine Hoffnung?!

Heute ist zum ersten Mal ein Hund über den Zaun gesprungen als ich vorbei gegangen bin. Ich habe mich ziemlich erschrocken, bin jedoch zum Glück recht entspannt geblieben. Angenehm ist trotzdem etwas anderes. Irgendwie haben die Franzosen ihre Hunde nicht so richtig im Griff.

Die Ausschilderung des Weges ist hier nicht so gut wie ich es gewohnt bin. Ich hab mich heute ein paar Mal verlaufen und bin deshalb jetzt müde. Verlaufen zehrt an Körper und Geist. Gute Nacht!

Pause vor wunderschönem Haus - Jakobsweg-Tagebuch

An diesem wunderschönen Haus habe ich eine ausführliche Pause eingelegt und einfach mal alle Viere von mir gestreckt

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[timed ondate=“20170818″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 18.08.2015:

Tag 33, Moroges – Cluny, 42km – ca. 860hm

Und schon wieder geht ein Tag vorüber. Heute waren es „nur“ 42km von Moroges nach Cluny. Die Strecke war mal wieder traumhaft. Schöne Ausblicke soweit das Auge reicht. Echt toll.

Aktuell bin ich gefesselt von Onkel Toms Hütte. Das (Hör-)Buch ist genial und gefühlt genauso aktuell wie damals, als es geschrieben wurde. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nie gedacht, dass das mit den Sklaven so krass war. Obwohl ich es mir ja eigentlich hätte denken können. In dem Buch geht es auch sehr oft „um das System an sich“. Je mehr ich darüber sinniere, desto schlimmer finde ich es. Es ist so ein bisschen wie mit dem vegan sein – man fängt relativ „klein“ an aber je mehr man sich informiert, desto schlimmer wird es.

Der Weg ist erfrischend und tut mir gut. Er befreit. Er lehrt mich so viel über mich selbst, das ist echt Wahnsinn. Ich sehe alles, was ich bisher in meinem Leben so getan habe, mit anderen Augen oder zumindest aus einem anderen Blickwinkel. Wie war das? Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann…

Wasserdichte Barfussschue von Vivobarefoot auf dem Jakobsweg - Jakobsweg-Tagebuch

Ich würde jedem empfehlen, mindesten ein Paar wasserdichte Schuhe mit auf den Jakobsweg zu nehmen – das geht am besten mit ultraleichten Schuhen wie den Barfußschuhen von Vivobarefoot (10% Gutschein mit dem Code XVIC-DOAL-50KO)

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[timed ondate=“20170819″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 19.08.2015:

Tag 34, Cluny – Gros-Bois, 32km – ca. 1.300hm

Tada, heute ist es passiert. Ich habe endlich einen anderen Pilger getroffen – und dazu noch einen Deutschen (herrlich einfach, in der Muttersprache zu sprechen). Michael aus Kiel. Er ist vor 60 Tagen in Kiel losgegangen. Über Bremen, Osnabrück, Münster und Köln ist er nach Trier und Metz. Von dort ging die Reise mit dem Zug weiter bis nach Cluny, wo ich ihn dann heute morgen „eingefangen“ habe. Auch er hat sich riesig gefreut, endlich mal Gesellschaft unterwegs zu haben. Witzigerweise ist er mir schon in der Herberge in Cluny aufgefallen und ich habe bereits dort anhand seines Equipment geahnt, dass er Deutscher sein könnte.

Er ist etwas früher aus der Herberge los. Als ich los bin habe ich witzigerweise per Video schon „festgehalten“, dass ich jemanden gesehen habe und versuche ihn einzuholen, weil ich denke, dass er auch ein Pilger ist. Es hat wirklich funktioniert – Intuition und so.

Wir waren von der ersten Minuten an „warm miteinander“ und haben intensive Gespräche geführt: über den Weg, unsere Problemchen, unsere Beziehungen, unsere Familien, unsere Jobs und über Gott und die Welt geredet – im wahrsten Sinne des Wortes, denn es ging auch um Zufälle, von denen man eben nicht immer glauben kann , dass es Zufälle sind. Noch gestern Abend wurde ich in einem Facebook-Kommentar aufgefordert, mir einen Weggefährten beim Universum zu wünschen, so wie Hape es in „Ich bin dann mal weg“ ebenfalls getan hat – tada: da ist der Weggefährte. Es war super interessant und hat Spaß gemacht, die bisherigen Erfahrungen auszutauschen und „abzugleichen“. Michael ist 2007 schon einmal den Jakobsweg gegangen, damals „nur“ in Spanien.

Ich lege bisher weitere Strecken zurück, aber für ein paar Tage passt das super und ich freue mich über die geniale Abwechslung. Dennoch habe ich heute auch schon gemerkt, dass 32km für mich keine körperliche Herausforderung mehr sind. Morgen starten wir auf jeden Fall zusammen aus Gros-Bois und er möchte die lange Strecke (40km) nach Le Cergne mit mir gemeinsam gehen. Wenn wir so wie heute unterwegs sind, sollten wir das locker schaffen. So macht pilgern richtig Spaß.

Die Zeit allein war gut und wertvoll aber ich bin jetzt wirklich froh, auch mal wieder zu schnacken. Michael, you are my man. Dich werde ich nie vergessen als den ersten Menschen, mit dem ich nach 34 Tagen wieder mehr als 3 Sätze gewechselt habe. Geil! Heute Abend wurde sogar noch extra für mich gekocht – Quinoa mit Erbsen. Lecker und eine sehr gute Abwechslung zu meinen Standardessen.

Wenn es so wie heute ist, könnte ich noch 200 Tage unterwegs sein. Euphorie!!! Morgen geht‘s weiter. Gute Nacht!

Endlich ein Mitpilger - Jakobsweg-Tagebuch

Spotted – endlich ein Mitpilger!

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[timed ondate=“20170820″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 20.08.2015:

Tag 35, Gros-Bois – Le-Cergne, 40km – ca. 1.550hm

„Die Mischung machts!“ ist Michaels Spruch. So wie ich in letzter Zeit immer „da muss jeder seinen eigenen Weg finden“ sage, benutzt er die Mischung. Und er hat recht. Beispielsweise die Mischung aus Geben und Nehmen. 40km von ihm nehmen, um dann morgen einen halben Tag Pause und lediglich 15km zu geben.

Heute die Strecke von Gros-Bois nach Le Cergne war wirklich anstrengend, aber wir haben sie tapfer durchgehalten. Morgen kommen Freunde aus der Heimat mich besuchen, die auf dem Weg in den Urlaub sind. Dann machen 50km für mich keinen Sinn. Den Stress muss ich mir nicht antun, ich bin ja schließlich nicht auf der Flucht. Mal runterfahren und entspannen – auch dafür bin ich hier.

Auch heute war ein sehr angenehmer Tag mit Michael, wir haben viel geredet – wie gestern auch über die verschiedensten Themen. Wir stellen immer wieder Gemeinsamkeiten fest und sind doch so unterschiedlich. Aber das macht es auch so interessant mit ihm. Er mag schnelle Autos und ist ein ungeduldiger Autofahrer. Irgendwie erkenne ich mich da wieder. Außerdem haben wir festegestellt, dass wir Pilgern Menschen sind, die gerne Begleitung haben, aber nicht um jeden Preis. Auf jeden Fall passt es und deshalb sind wir morgen und übermorgen noch zusammen unterwegs.

Ich glaube danach zieht es mich dann so langsam weiter und ich will wieder mehr Strecke machen. Ungeduldig – beim Autofahren und beim Pilgern. Aktuell sind wir in einer Hütte, die mich an die Hütten im Center Park erinnern. Kleines Kaff und es gab nichts mehr zu kaufen. Deshalb hat uns die Dame, die uns die Hütte übergeben hat, noch zwei Bier und ein Wasser vorbeigebracht. Echt genial. Sowas nennt man dann wohl Trailangel! Danke Universum! Mir fallen die Augen zu. Gute Nacht!

Gemeinsam Pilgern ist toll - Jakobsweg-Tagebuch

Gemeinsam ist man weniger allein – mit Michael unterwegs zu sein war eine tolle Abwechslung

Mit diesem Eintrag geht die fünfte Woche meines Jakobsweg-Tagebuchs zu Ende. Morgen geht’s in die sechste Woche.

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Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 4

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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der vierten Woche meiner 88-tägigen Reise. In dieser Woche habe ich an 6 von 7 Tagen einen Tagebucheintrag geschrieben, die Einträge sind deutlich länger. Der Weg hat mir in der vierten Woche sehr viel abverlangt.

Falls du gerade erst auf mein Tagebuch stößt, findest du hier die Einträge aus den anderen Wochen:

Tagebuch Woche 1

Tagebuch Woche 2

Tagebuch Woche 3

Folgende Strecken habe ich in der vierten Wochen zurückgelegt:

Woche 4 meines Jakobsweges - Jakobsweg-Tagebuch

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[timed ondate=“20170807″]Tagebucheintrag von Freitag, den 07.08.2015:

Tag 22, Pont-à-Mousson – Toule, 44km – ca. 700hm

Ich bin totmüde, schreibe aber noch kurz, was heute so los war. Ich war von Pont-à-Mousson nach Toule unterwegs. Die 44km führten mich durch Wälder und zwischen Feldern hindurch. Die Strecke war toll, aber zwischen den Feldern brannte die Sonne erbarmungslos auf mich herab.

Außerdem hat die Einsamkeit heute angefangen, mich zu zermürben. Ich habe aus heiterem Himmel angefangen zu Heulen wie ein Schlosshund. Darin, meinen Gefühlen freien Lauf lassen, war ich nie gut. Das Weinen war erst ungewohnt, weil es einfach so aus mir herausgebrochen ist. Auch wenn es mich überwältigt hat, war es dennoch sehr befreiend.

Wieso ich geheult habe? Es kamen viele Faktoren zusammen. Ich habe melancholische Musik gehört, weil meine Grundstimmung getrübt war. Ich vermisse zu Hause ziemlich heftig. Außerdem war es heute heiß. Die Hitze hat mich zermürbt. Irgendwann war mein Wasser leer. Ich dachte wirklich kurz daran, dass Verdursten der schlimmste Tod sein muss, obwohl ich war natürlich noch eine Unendlichkeit davon entfernt war. Letztlich ärgern mich einige Dinge aus meinem privaten Umfeld, die es nicht wert sind, mich darüber zu ärgern. Aber ich kann das nur schlecht abstellen. Zum Glück hab ich noch ein paar Tage Zeit, um mich damit auseinanderzusetzen.

Jetzt erstmal schlafen. Gute Nacht.

Der Jakobsweg führte mich oft über toll begrünte Brücken mit tollen Ausblicken. jakobsweg strecke frankreich tagebuch wanderveg domibility

Der Jakobsweg führte mich oft über toll begrünte Brücken mit wunderbaren Ausblicken

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[timed ondate=“20170808″]Tagebucheintrag von Samstag, den 08.08.2015:

Tag 23, Toule – Domrémy-la-Pucelle, 43km – ca. 700hm

Ich bin wiieder totmüde. Heute um 4 Uhr durfte ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem französischen Wappentier machen. Jetzt weiß ich auch, wieso Hähne früher als Wecker dienten. Ich hab dann aber zum Glück noch zwei Stunden schlafen können.

Heute habe ich wieder über 40km zurückgelegt. Das Wetter war absolut kein Problem auf dem Weg nach Domrémy-la-Pocelle, dafür war es nervlich ein Drahtseilakt. Eigentlich hatte ich geplant, in Vaucolours einzukaufen. Dafür hätte ich einen Umweg in Kauf nehmen müssen. Glücklicherweise habe ich noch vor der Abbiegung bemerkt, dass der Supermarkt Mittagspause macht – Google sei Dank. Von da an beschäftigte mich eine Frage: woher kriege ich was zu essen für Sonntag?!

Erst als ich im Hotel angekommen war klärte mich wiederum Google darüber auf, dass es in Frankreich auch Supermärkte gibt, die Sonntagmorgen öffnen. Um im schlimmsten Fall noch in der Nähe des Hotels einkaufen zu können habe ich mich richtig abgehetzt und nur sehr wenige Pausen gemacht, so dass ich schon um 16:30 Uhr am Hotel war. Aber so hatte ich immerhin einen „halben Tag Pause“.

Mit der Mutter der Hausherrin habe ich am Telefon mehr schlecht als recht Französisch gesprochen. Bei der Ankunft ebenfalls. Aber mir fallen nach und nach immer mehr Vokabeln ein. Die 7 Jahre Französisch-Unterricht in der Schule scheinen also nicht ganz umsonst gewesen zu sein. Außerdem hab ich ja noch gute 5 Wochen Zeit in Frankreich vor mir – viel Zeit zum Üben.

Ich ändere gerade die Streckenplanung etwas, weil mir sonst langweilig wird. Zumindest denke ich das. Ich bin die längeren Strecken nach 3 Wochen nahezu täglichen Gehens gewohnt und es macht mir nichts aus, 40km am Tag mit Gepäck auf den Schultern zurückzulegen. Ich habe ja sonst eh nichts zu tun, bisher bin ich unterwegs schließlich keiner Menschenseele begegnet. Ich bin gespannt, wie lange das noch so bleibt.

Da morgen wieder über 40km anstehen, leg ich mich jetzt hin. Ich gewöhne mich zwar schnell an die langen Strecken, aber mind. 8 Stunden Regeneration in Form von Schlaf will ich meinem Körper schon gönnen, wenn er solche Höchstleistungen erbringt. Deshalb schließe ich jetzt die Augen. Gute Nacht.

Manchmal führt der Weg auch über frisch gepflügte Äcker und schlecht begehbare Wege. jakobsweg strecke frankreich tagebuch wanderveg domibility

Manchmal führt der Weg auch über frisch gepflügte Äcker und schlecht begehbare Wege, wie hier, kurz hinter Toule

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[timed ondate=“20170809″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 09.08.2015:

Tag 24, Domrémy-la-Pucelle – Contrexéville, 44km – ca. 640hm

Same procedure as everyday. Heute waren es ganze 44km nach Contréxeville. Die Strecke war so, wie ich Lothringen bisher kennengelernt habe: mit viel Wald, vielen Feldern, und vielen freien Ausblicken über weite Landstriche. Kurz gesagt: landschaftlich wunderschön.

Im Hotel gestern in Domrémy-la-Pocelle habe ich mit PayPal gezahlt – irgendwie komisch, dass auch das mittlerweile im kleinsten Dorf möglich ist. Willkommen im 21. Jahrhundert. Die Besitzerin des Hotels (die im Haus nebenan wohnte) hat mir heute morgen noch Gemüse (Tomaten, Gurken, Zucchini) und Obst (Mirabellen) aus dem eigenen Garten mitgegeben. Alles war lecker und so aromatisch, dass ich eigentlich kein Supermarkt-Gemüse mehr essen will. Fehlt nur noch der eigene Garten…

Gestern war übrigens eine Premiere – ich war zum ersten Mal den ganzen Tag ohne Musik und ohne Hörbücher unterwegs. Heute vormittag ebenfalls. Da rattert der Kopf gleich noch viel mehr. Das macht aber nichts, das war eines meiner Ziele auf dem Jakobsweg – „Kopfrattern bis zur Leere“. Das ganztägige Nachdenken wird immer wieder zur Gefühlsachterbahn, die zermürbend sein kann. Folgendes habe ich heute meiner Freundin geschrieben. Das fasst gut zusammen, wie ich mich fühle: „Ich lache, ich heule, ich singe, ich fluche, ich glaube ich kann fliegen, um im nächsten Moment wieder zu zweifeln.“

Das ist der Weg zu mir selbst, mein Ausbruch. Nie zuvor hatte ich den Mut. Ich höre noch die Stimme eines älteren Herren: „Die [Jugend] hat doch Angst vor ihrem eigenen Schatten.“ Nein, hab ich nicht – und da die Sonne mich anstrahlt, seh‘ ich auch meinen Schatten nicht. Ich habe mich nie getraut „nicht konform“ zu sein und dabei fühlt es sich so viel besser an, mein Ding zu machen.

Ich habe zum ersten Mal seit ich denken kann wieder Fingernägel und knabbere nicht mehr. 20 Jahre Gewohnheit lassen sich so einfach abstellen, wenn der Kopf es entscheidet. Genial, was die Evolution aus unserem Gehirn gemacht hat. Eigentlich ist das sogar unglaublich und für den menschlichen Geist nicht wirklich fassbar. Ich bin mir sicher, dass da noch so viel mehr, von dem wir bisher noch nicht mal im Ansatz wissen.

Das „Hotel der 12 Apostel“, in dem ich hier in Contréxeville schlafe, ist echt witzig. Alle sind irgendwie verplant und in Deutschland würde es die Leute stören – hier platzt die Bude trotzdem, oder gerade deswegen, aus allen Nähten. Der „Hotelvater“ begrüßt jeden per Handschlag und in der Landessprache des Gastes. Er scheint mehrere Sprachen fließend zu sprechen. Solche Menschen faszinieren mich. Dank des an das Hotel angeschlossene Restaurant bin ich heute mal wieder zu was anderem zu Essen gekommen und konnte eine Pizza genießen. Très bien. Bonne nuit mon journal.

Die Jakobsmuschel in verschiedenen Formen ist ein stetiger Begleiter auf meinem Weg nach Santiago de Compostela. Die Wege sind viel besser ausgeschildert, als ich das vorher erwartet habe #jakobsweg #jakobsmuschel #wegweiser #wanderveg

Die Jakobsmuschel in verschiedenen Formen ist ein stetiger Begleiter auf meinem Weg nach Santiago de Compostela. Die Wege sind viel besser ausgeschildert, als ich das vorher erwartet habe

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[timed ondate=“20170810″]Tagebucheintrag von Montag, den 10.08.2015:

Tag 25, Contrexéville – Bourbonne-les-Bains, 38km – ca. 420hm

Heute morgen bin ich recht entspannt losgegangen gegen halb 9 – die Strecke von Contréxeville nach Bourbonne-les-Bains war genial. Der Wald war der absolute Hammer, quasi ein Eldorado für Trailrunner – und mein Körper hat mir dabei mal wieder gezeigt, was für ein Wunderwerk er ist. Bei der Überquerung eines kleinen Bachs bin ich auf einen Stein getreten. Natürlich war der klitschig, aber in Bruchteilen von Millisekunden hat mein Körper mit einer Ausgleichsbewegung alles wieder ins Lot gebracht. Unglaublich wie schnell die Synapsen schießen.

Da die Barfußschuhe einfach der absolute Hammer sind, habe ich heute Pelle von Vivobarefoot (mit dem Gutscheincode XVIC-DOAL-50KO erhältst du 10% Rabatt auf alle Modelle) angeschrieben, denn mein erstes Paar Trailfreaks hält keine 500km mehr durch. Pelle und Willi (der den Kölner Vivobarefoot-Laden führt) schicken mir neue Schuhe nach Dijon. Hätte ich von Anfang an gewusst, dass ich so gut mit diesen Schuhen klarkomme, hätte ich gar keine anderen mitgenommen. Nächstes Mal weiß ich Bescheid.

Leider war das Hotel heute ein absoluter Fehlgriff – ich hoffe, Jeanne D’Arc, der Namensgeber des Hotels, musste nie so wohnen. Aber für 39€ darf ich vielleicht auch nicht zu viel erwarten. Spinnweben und Baustellen im Zimmer sind trotzdem unschön. Egal, morgen geht‘s früh wieder los. Ich will ja nur hier schlafen und keinen Urlaub hier machen. Gute Nacht.

Wo ich bin ist die Party #jakobsweg #wanderveg #tagebuch

Wo ich bin ist die Party…

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[timed ondate=“20170811″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 11.08.2015:

Tag 26, Bourbonne-les-Bains – Langres, 49km – ca. 1100hm

Kein Tagebucheintrag

Wenn die Sonne dich mit einem solchen Lächeln begrüßt, kann der Tag nur gut werden #wanderveg #jakobsweg #tagebuch

Wenn die Sonne dich mit einem solchen Lächeln begrüßt, kann der Tag nur gut werden

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[timed ondate=“20170812″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 12.08.2015:

Tag 27, Langres – Ferme de Borgirault (Grancey Le château), 45km – ca. 850hm

Liebes Tagebuch, es gibt so viel zu erzählen, aber die Zeit abends ist so knapp bemessen, dass ich nicht dazu komme, alles niederzuschreiben. Es ist schon wieder fast Mitternacht. Da ich morgen eher entspannt angehen will, schreibe ich jetzt allerdings noch ein paar Zeilen.

Gestern hab ich zum ersten Mal in einer Auberge geschlafen und musste mit einer Dame das Zimmer teilen. Isabelle, geschätzt 35, Französin. Sehr gläubig. Sie spricht besser deutsch als ich französisch und hat den Weltkirchentag in Köln besucht – zu tieferen Gesprächen ist es nicht wirklich gekommen. Wir waren nicht wirklich auf einer Wellenlänge. Als ich ihr erzähle, dass ich gekündigt hab und den Weg jetzt gehe, um mich selbst zu finden, sagte sie in etwas à la: „Wir gehen den gleichen Weg aber aus einem andern Grund“. Den Grund hat sie mir nicht genannt. Ich habe aber auch nicht danach gefragt, dafür ist mein Französisch zu schlecht – ich hätte fragen können, hätte aber die Antwort wahrscheinlich nicht verstanden. Ich schätze, sie ist auf der Suche nach Gott. Muss man sich erst selbst finden, um jemand anderen (wie Gott) finden zu können?

Ich habe mir nachdem ich was gegessen habe, ein wenig Langres angeschaut. Die Stadt ist faszinierend – sie liegt hoch oben auf einem Berg und man hat eine fantastische Aussicht auf das umliegende Land. Den Sonnenuntergang von hoch oben zu beobachten war wunderschön. Dann habe ich noch mit meiner Freundin telefoniert und als ich gegen halb 10 an die Herberge kam war, das Außentor verschlossen. Das wurde leider nirgendwo angekündigt. Deshalb musste ich dann mit Hilfe der Mülltonnen und der restlichen Herbergengäste über die mind. 3m hohe Mauer klettern. Diesen Abend werde ich sicher niemals vergessen – zum Glück ist es glimpflich ausgegangen.

Die Herberge war nicht besonders sauber und super laut, weil in Langres ein Konzert auf dem Marktplatz in der Nähe war – also genau das, was man nach 50km Fußmarsch braucht. Und weil ich ein Verpeiler bin, habe ich nur noch Lebensmittel für den Abend, nicht aber für heute eingekauft. Deshalb bin ich heute erst gegen 9 mit eher getrübter Stimmung losgegangen. Es lief den ganzen vormittag nicht so richtig, ich hatte heute einfach keine Lust. Jeder Schritt tat weh und dann habe ich den Fehler gemacht, ein Bild von meiner Liebsten und mir anzuschauen.

Von diesem Moment an war der Weg eine emotionale Achterbahn. Ich hab geflennt wie ein kleines Kind, habe geflucht, weil gefühlt 1000 Mücken im Wald um meinen Kopf geschwirrt sind und weil ich mir selbst schlechte Stimmung gemacht habe. Ich habe mich für jeden Schritt verflucht. Zu alledem hab ich mich noch verlaufen. Natürlich zieht sich der Weg noch viel mehr, wenn man in einer solchen Stimmung ist. Ich wäre am Liebsten einfach am Rand sitzen geblieben und nicht mehr weiter gegangen. Ich hab menschliche Nähe so vermisst, dass ich am Liebsten alles hingeschmissen hätte, um nach Hause zu fliegen und meine Freundin zu umarmen. Einfach nur im Arm halten. Ganz fest.

Nachdem ich dem Verdursten nah (naja, zumindest gefühlt) an einen Brunnen kam, beschloss ich, den Rest der Strecke im halben Laufschritt zurückzulegen. Als ich an meiner Unterkunft ankam begrüßte mich der Hausherr mit den Worten: „Du siehst aus als könntest du ein Bier vertragen.“ Kann er Gedanken lesen oder sah ich einfach nur so fertig aus? Die Unterkunft gehört einem deutschen Ehepaar, das sich hier den Traum eines Auswandererlebens auf dem Pferdehof erfüllt hat. Zum Pferdehof gehören auch Gästehäuser. Drei weitere deutsche Pärchen waren ebenfalls hier, außerdem der Sohn der beiden und eine Praktikantin. Die drei älteren Pärchen sind anscheinend Freunde der Familie und ganz witzig – sie erzählten im Laufe des Abends viele Stories von früher und wir lachten viel. Es war schön, mal wieder die gewohnte Sprache zu hören.

Auch mein Veganismus wurde zum Thema und es war wie so häufig. Die vorherrschende Meinung lautete: weniger Fleisch ja, gar keins nein. Ich habe erklärt, wieso ich so lebe und es dann geschafft, das Gespräch wieder wegzulenken bevor es mir unangenehm wurde. Schließlich musste die Hausherrin extra für mich kochen, weshalb ich mich gefühlt in einer Rechtfertigungsposition befand.

Danach haben wir über Gott und die Welt gesprochen. Ich habe mich fast wie ein Teil einer großen Familie gefühlt. Alle konnten verstehen, warum ich meinen Job gekündigt habe. Wahrscheinlich, weil viele die Thematik mit der Unzufriedenheit und der Sinnsuche im eigenen Job kennen.

Der Abend endete mit einem Sternenhimmel, wie ich ihn zuvor selten gesehen habe – und mit super vielen Sternschnuppen. Schließlich ist heute Sternschnuppennacht. Allein dieser Anblick entschädigt mich für alle „Qualen“ dieses anstrengenden Tages. Die Anstrengung fordert nun ihren Tribut und mir fallen die Augen zu. Gute Nacht!

Der Jakobsweg empfing mich nicht immer mit offenen Armen sondern legte mir auch häufig "Steine" oder eben Baumstämme in den Weg #wanderveg #jakosbweg #tagebuch #steineimweg

Der Jakobsweg empfing mich nicht immer mit offenen Armen sondern legte mir auch häufig „Steine“ oder eben Baumstämme in den Weg

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[timed ondate=“20170813″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 13.08.2015:

Tag 28, Ferme de Borgirault (Grancey Le château) – Messigny-et-Vanoux, 50km – ca. 1250hm

Heute ist einer dieser Tage, an denen ich mir wirklich wünsche, er hätte niemals so stattgefunden. Es lief eigentlich ganz gut, heut morgen war ich entspannt unterwegs und hab Hilfe von einer Friseurin bekommen, die mir quasi als Geldautomat gedient hat – und mir zusätzlich noch for free den Nacken ausrasiert hat.

Es war alles cool, das Wetter war toll, ich war gut unterwegs und irgendwann habe ich beschlossen, ein paar Kilometer dranzuhängen. Ich hab gesungen, getanzt und gelacht.

Irgendwann hat mein Handy geklingelt. Eine unbekannte Nummer. Ich habe überlegt ob ich rangehen soll, dachte mir aber nicht wirklich was dabei. Als ich ranging meldete sich eine Stimme: „Hallo hier ist Bens Schwester.“ Noch bevor sie weiter redete, konnte ich mir denke, was passiert ist. Wieso sollte sie sonst anrufen?! „Es ist was Schreckliches passiert. Ben ist tödlich mit dem Motorrad verunglückt. Wir haben deine Nummer aus seinem Google Account, er mochte dich sehr, deshalb wollte ich Dir Bescheid geben.“ Stille. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen soll, stammelte irgendwas von „Herzliches Beileid“. An den Rest des Gesprächs kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Dann riss es mir den Boden unter den Füßen Weg. Da war sie, die Gewissheit, dass die Schlimmste aller möglichen Alternativen des Anrufs Wahrheit ist. Ist der Tod schöner, wenn man bei dem stirbt, was man leidenschaftlich gerne tut? Ich weiß es nicht. Ich will mir auch nicht anmaßen, dem Tod eines Freundes etwas Positives abgewinnen zu wollen. Diese Nachricht traf mich wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht. Ich kannte Ben noch nicht besonders lange, aber er war mir ans Herz gewachsen. Wir hatten gemeinsam für den Eignungstest der Sporthochschule trainiert und sind gute Freunde geworden, die sich auch außerhalb der Vorbereitung getroffen haben und über andere Dinge geredet haben als über den Sport. Komisch, nicht bei der Beerdigung dabei sein zu können…

Abschiedsbrief an Ben:

„Hey altes Haus,

wieso tust Du sowas? Du warst echt noch viel zu jung, um schon zu gehen. Du hast mich mit Deiner Stehaufmännchen-Mentalität gepushed ohne Ende. Ohne Dich hätte ich diesen Test niemals bestanden. Und jetzt können wir nicht mal mehr zusammen die Lorbeeren ernten? Was hätte ich ohne Dich beim Sprinten gemacht? Ich sags Dir: ich hätte gnadenlos versagt – und Du trabst mal eben locker neben mir her während ich Vollgas gebe. Trotzdem hast Du mich und Dich weiter gepushed. Während andere gesagt haben: „Pff, Sprinten kann ich“, hast Du gesagt: „Alter, wir bringen Dich auf 13,4 – und mich auf 12,0.“ Das nenn ich Sportsgeist. Dafür danke ich Dir von Herzen.

Wenn einer aus dem Vorbereitungskurs prädestiniert für dieses Studium war, dann Du. Ich hab mich vom ersten Tag an gefragt, warum Du überhaupt dort warst. Außer Kugelstoßen hast Du alles locker aus der Hüfte raus absolviert. Hochsprung? Pfff, easy. Turnen? Haha, Kindergarten.

Auch in „schweren Zeiten“ hast Du wahre Größe gezeigt. Mit dem Herz am rechten Fleck hast du nicht nach dummen Ausreden gesucht, als Du beim Eignungstest ein Defizit im Badminton kassiert hast. Und das unter den Augen Deines Trainingspartners. Schäm Dich was. Aber während andere die Schuld beim Prüfer, dem Gegner, dem Schläger oder der schlechten Hallenluft gesucht haben, hast du einfach nur gesagt: „Ja, ich hab eben scheiße gespielt.“

Dafür hab ich Dich geliebt und ich bin froh, dass ich Dir das noch gesagt hab. Bevor ich ging – und bevor Du gingst. Für immer. Das ist viel zu lange. Ich vermisse Dich schon jetzt. Deine Energie. Deinen Sportsgeist. Deinen Siegeswillen. Wir waren so verschieden und doch so gleich. Danke für die Zeit, die ich mit Dir verbringen durfte. Auch wenn sie viel zu kurz war. Ich hoffe, dass sie dort, wo Du jetzt bist, einen Fitnesspalast für Dich bereithalten, in dem Du weiterhin nachts um drei trainieren kannst – Du Freak. Es war ne tolle Zeit mit dir. Ich danke Dir für Deine Geduld, die Du mit mir hattest und für alles, was Du für mich getan hast. Ich muss den Weg wohl jetzt ohne Dich gehen und das tut gerade höllisch weh. „Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt.“ Der Spruch hätte von Dir sein können. Du Tier. Ich wünsch Dir was mein Bester – ich hoffe wir sehen uns wieder. Irgendwann, irgendwo. Bis dann. Ruhe in Frieden!“

Passend zur Nachricht, die ich an Tag 28 erhalten habe, hüllte sich der Himmel in ein tiefes Schwarz und zeigte sich von seiner dunklen Seiten #wanderveg #tagebuch #schlechtenachrichten

Passend zur Nachricht, die ich an Tag 28 erhalten habe, hüllte sich der Himmel in ein tiefes Schwarz und zeigte sich von seiner dunklen Seiten

Mit diesem traurigen Eintrag geht die vierte Woche meines Jakobsweg-Tagebuchs zu Ende. Morgen geht’s in die fünfte Woche.

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