Mein Jakobsweg-Tagebuch Woche 2
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Hier erscheint jeden Tag ein neuer Tagebucheintrag aus der zweiten Woche meiner 88-tägigen Reise. In der zweiten Woche war ich nicht ganz so fleißig wie in der ersten Woche und habe nur an 3 von 7 Tagen einen Eintrag verfasst. Das liegt vor allem daran, dass ich meinen Bruder und seine Freundin in der Pfalz besucht habe.

Hier gibt’s die zweite Woche in der Übersicht:

Woche 2 meines Jakobsweges - Jakobsweg-Tagebuch

Der neuste Tagebucheintrag steht jeweils unten. Du kannst meinem Kopf beim Rattern und Springen von A nach B zusehen – viel Spaß dabei.

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[timed ondate=“20170724″]Tagebucheintrag von Freitag, den 24.07.2015:

Tag 8, Strecke: Bingen – Wörrstadt, 26km – ca. 250hm

Meine zeitliche Planung ist und bleibt optimierungsbedürftig. Ich habe abends zu wenig Zeit, mich zu entspannen und Tagebuch zu schreiben. Deswegen gehe ich zu spät ins Bett, stehe zu spät auf und komme zu spät los. Es ist ein Teufelskreis. Und das auf einem Pilgerweg. Morgen durchbreche ich ihn, versprochen Tagebuch. Dann gibt es auch mehr Input!

Die Weinberge in der Pfalz haben mich tagelang begleitet und mich bereits auf Frankreich vorbereitet.

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[timed ondate=“20170725″]Tagebucheintrag von Samstag, den 25.07.2015:

Tag 9, Strecke: Wörrstadt – Worms, 35km – ca. 190hm

Kein Tagebucheintrag

Der erste Stempel (aus Spiesheim in der Pfalz) in meinem Pilgerausweis nach den Stempeln in aus Köln

 

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[timed ondate=“20170726″]Tagebucheintrag von Sonntag, den 26.07.2015:

Tag 10, Strecke: Worms – Otterstadt, 48km – ca. 50hm

Liebes Tagebuch. Da es gestern nicht mehr sondern gar keinen Input gab, nehme ich mir heute Zeit dafür. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll – es gibt viel zu berichten.

Gestern die Strecke von Wörrstadt nach Worms war lange aber schön. Es hat wirklich Spaß gemacht, ich hab zwischen den Feldern getanzt und gesungen, die Sonne hat mich angelacht. Der kurze aber heftige Regenschauer (der erste Regen auf meinem Weg) konnte meine Laune nicht trüben sondern war sogar eine angenehme Abkühlung.

Das Hotel in Worms war direkt in der Nähe des Doms und damit für 40€ super zentral und echt ok. Ich bin abends tot ins Bett gefallen. Die 45km von vorgestern machen sich immer noch bemerkbar.

So sieht ein Hotelzimmer aus, in dem ein Pilger wohnt. Meine ultraleichte Wäscheleine hat mir unterwegs treue Dienste geleistet.

Auch heute noch. Der Weg hat sich im Vergleich zu gestern komplett anders angefühlt. Kein Gefühl der Leichtigkeit. 48km sind einfach zu viel. Ich zweifele die ganze Zeit an mir und daran, dass ich die Einsamkeit so lange ertrag. Nur Musik hilft mir, das Gedankenstrom im Kopf zu dämpfen.

Überflüssigerweise habe ich heute zusätzliche Kilometer gemacht, weil die „Happy Cow“-App ein Restaurant nicht korrekt lokalisiert hat. Dazu kommen die Schmerzen in meinem Bein. Wieso tue ich mir das an?! Einfache Antwort auf einfache Frage: ich möchte glücklich sein. Wenn ich nicht gerade zweifele bin ich das auch. Ich hatte, seit ich mich erinnern kann nicht mehr so lange Fingernägel, habe nicht so viel gelacht, getanzt, gesungen. War nie zuvor so ehrlich zu mir selbst. Das fühlt sich super auch.

Außerdem merke ich, dass ich andere inspirieren kann und das fühlt sich gut an. Ich freue mich schon auf den Tag an dem ich meine Family in die Arme schließen kann – in 3 bis 4 Tagen dürfte ich bei meinem Bruder sein. Danach geht‘s ins Saarland zu den Eltern und Oma. Das wird schön…Bis dahin habe ich allerdings noch ein paar Kilometer vor mir.

Morgen bin ich wieder auf einen ausgeschilderten Jakobsweg unterwegs, von dem ich die Route auf dem Garmin habe. Das heißt, ich brauche das Handy nicht und kann mich mehr auf mich konzentrieren. „Der Weg bringt dich früher oder später zum Heulen“, hat Hape geschrieben (oder einer der vielen anderen Autoren – ich bin mir nicht mehr sicher). Ich habe schon mehrfach geheult…aus Freude, weil es so schön war und aus Bestürztheit darüber, wie ich manchmal selbst bin. Der Weg bewegt etwas in mir und es sind gerade mal 10 Tage um. Ich freue mich auf das, was kommt. Jetzt fallen mir aber die Augen zu…

Auf dem Verbindungsweg vom linksrheinischen Jakobsweg auf den saarländisch-pfälzischen Jakobsweg streifte ich kilometerlang durch die Felder.

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[timed ondate=“20170727″]Tagebucheintrag von Montag, den 27.07.2015:

Tag 11, Otterstadt – Germersheim, 28km – ca. 20hm

Kein Tagebucheintrag

Mein erstes Pilgermahl in Speyer – originalgetreu in einer Blechschüssel serviert

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[timed ondate=“20170728″]Tagebucheintrag von Dienstag, den 28.07.2015:

Tag 12, Germersheim – Landau, 33km – ca. 50hm

Landau ist echt auch Zuhause. Ich fühle mich hier pudelwohl und im Moment passiert so viel. Mein Bruder hat mich heute morgen nach Germersheim gefahren, dorthin wo ich gestern den Weg verlassen habe. Davor waren wir noch mehrere Ausgaben der Rheinpfalz-Zeitung kaufen, denn darin wurde heute ein Artikel über mich veröffentlicht. Nach dem Zurücklegen der Strecke war ich noch beim Veggie-Stammtisch in Landau zu Gast. Das war toll und ich habe super Gespräche geführt, auch wenn ich ungern im Mittelpunkt stehe. Jetzt ist es aber wieder mega spät. Ich schreibe bald wieder mehr.

Der Artikel über mich in der Rheinpfalz-Zeitung hat mich ganz schön stolz gemacht.

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[timed ondate=“20170729″]Tagebucheintrag von Mittwoch, den 29.07.2015:

Tag 13, Pausentag in Landau

Kein Tagebucheintrag

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[timed ondate=“20170730″]Tagebucheintrag von Donnerstag, den 30.07.2015:

Tag 14, Landau – Bad Bergzabern, 22km – ca. 300hm

Kein Tagebucheintrag

An Tag 14 haben mich mein Bruder, seine Freundin und Emil (der süßeste Hund) begleitet – eine Pause mit diesem Ausblick konnten wir uns nicht entgehen lassen

In der dritten Woche war ich wieder aktiver was mein Tagebuch anging. Schau gerne morgen wieder vorbei!

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